Witten. Nach einem wieder viel zu trocknen Sommer ziehen die Bauern in Witten eine durchwachsene Erntebilanz. Die Dürre hat auch Folgen für die Pommes.
Die Erntebilanz der heimischen Landwirte fällt in diesem Jahr sehr durchwachsen aus. Mit den Getreide- und Rapserträgen sind sie zwar zufrieden. Bei Kartoffeln, Gemüse und Mais machen sich aber ganz deutlich die Dürreschäden bemerkbar.
Aufgrund der trockenen und warmen Witterung habe die Getreide- und Rapsernte früh beginnen können, sagt Dirk Kalthaus, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ennepe-Ruhr/Hagen. Die Arbeit auf den Feldern war dann auch schon zu Beginn des Monats August erledigt.
Pommes fallen in diesem Jahr wahrscheinlich kleiner aus
Durch den Regen im Frühjahr konnten die Böden zwar notwendige Wassermengen speichern, aber vielfach nicht ausreichend für den Brotweizen. „Es fehlt dem Getreide dann an der erforderlichen Qualität, damit es die entsprechenden Backeigenschaften hat“, sagt Christian Thiele, Vize-Vorsitzender der Wittener Landwirte. Wenn Weizen den Ansprüchen nicht genüge, werde er als Tierfutter verwendet. Diesem Zweck diene ohnehin der überwiegende Teil des Getreides in der hiesigen Region.
Weit hinter den Erwartungen der Bauern sind die Erträge von Kartoffeln, Gemüse und Mais zurückgeblieben. Die lange Dürre im Sommer hat den Pflanzen arg zu schaffen gemacht. „Der Mais vertrocknete eher, als dass er reifte“, sagt Kreisverbandschef Dirk Kalthaus. Somit haben die meisten Bauern auch viel früher als sonst mit der Ernte begonnen. Das habe sich natürlich auf das Ergebnis ausgewirkt.
Einen deutlichen Rückgang gibt’s auch bei der Kartoffelernte. „Rund ein Drittel weniger als sonst“, sagt Christian Thiele. Nicht nur die reine Menge sei geringer. Auch „die Kartoffeln selbst sind in diesem Jahr erheblich kleiner“, sagt der Landwirt aus Witten. Nach Einschätzung von Dirk Kalthaus „könnten die Pommes im nächsten Jahr kürzer ausfallen“.
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Auch den Bauern machen die hohen Energie- und Düngerpreise zu schaffen
Zudem leiden die Bauern unter den hohen Energiepreisen, um die Höfe zu bewirtschaften, betont der Kreisverbandsvorsitzende. Zu schaffen machen den Höfen ferner die hohen Spritkosten. Und schließlich seien die Ausgaben für den Dünger rapide nach oben geschnellt, sagt Christian Thiele. Der sei jetzt vier Mal so teuer als in früheren Jahren.
Aufgrund der finanziellen Belastungen zogen die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse an. Produkte, die ohnehin schon höher im Preis liegen und die jetzt noch einmal teurer wurden, ließen die Verbraucher allerdings häufig liegen. Als Beispiele nennt Kalthaus „Tierwohlfleisch“ oder Bioprodukte. Er erinnert daran, dass bereits im Frühjahr Spargel- und Erdbeerbauern massiv darunter litten, dass Kunden günstigere Importware gegenüber heimischen Früchten den Vorzug gaben.