Witten. Die Wittener SPD hat in einer Anfrage an den Bürgermeister ihre Kritik erneuert, den Sportlern das warme Wasser abzudrehen. Hier die Vorwürfe.
SPD-Fraktionsvize Christoph Malz nimmt erneut den Bürgermeister ins Visier. Zusammen mit seiner Fraktionskollegin Gabi Günzel bekräftigt er in einer Anfrage seine Kritik an der Entscheidung, das heiße Wasser in den öffentlichen Sportstätten abzudrehen.
Wittener SPD-Fraktionsmitglieder: Politik nicht in Entscheidung eingebunden
Die Politik sei nicht eingebunden worden und den Sportvereinen sowie einkommensschwachen Haushalten werde ein großer Schaden zugefügt, so die Genossen in ihrer schriftlichen Anfrage an Bürgermeister Lars König. Sie berufen sich auf nicht näher benannte Experten, wenn sie schreiben, die Effektivität dieser Energiesparmaßnahme sei umstritten.
Der Anteil der öffentlichen Gebäude am gesamten Verbrauch ist nach ihren Angaben „relativ gering“. Empfohlen werde vielmehr eine weitreichende Aufklärung der Haushalte und der Wirtschaft über Einsparmöglichkeiten. Fazit der Wittener SPD-Ratsmitglieder: „Die warme Kurzdusche nach dem Sport wäre demnach noch drin.“
Genossen: Eine kalte Dusche für alle Privathaushalte mit knappen Finanzen
Malz und Günzel sprechen von einer „kalten Dusche für alle Privathaushalte mit knappen Finanzen“. Viele Erwachsene und Kinder würden ab sofort nur noch zuhause duschen. Vor allem im Winter sei das kalte Wasser nach dem Sport eine Zumutung. „Was die Stadt einspart, zahlen also die Bürgerinnen und Bürger. Wir könnten es auch so sagen: Die Stadt spart hier auf Kosten ihrer Bürger“, so die beiden Genossen.
Von König wollen sie nun wissen, was die Stadt tue, um auch weniger finanzstarken Haushalten weiterhin die Teilhabe am Sport zu ermöglichen, ob die Vereine entschädigt würden, die schon durch Corona viele Mitglieder verloren hätten, und warum wie in Hessen geschehen eine zeitliche Begrenzung dieser Sparmaßnahme – etwa bis Mitte September – keine Option gewesen sei.
Wittener SPD-Ratsmitglieder fragen nach Alternative
Außerdem fragen die Sozialdemokraten, ob es „einen Spielraum gegeben hätte, in den Duschen die Temperatur nur leicht abzusenken und auf diese Weise Einsparungen zu erzielen, ohne einen Legionellenbefall zu riskieren“. Und: „Haben eine Verkürzung des Wasserfluss-Intervalle der Duschen und Appelle zum Kurzduschen in Ihren Vorüberlegungen als Alternative zum Kaltwasser eine Rolle gespielt?“
Die Genossen wollen auch wissen, wie viel Geld die Stadt durch das Kaltduschen etwa spart und ob das Duschwasser nach den Ferien in den Lehrschwimmbecken warm oder kalt sei. Gefragt wird auch nach der rechtlichen Grundlage der umstrittenen Entscheidung.
Brennende Laternen rund um die Hardenstein-Gesamtschule
So erstrebenswert das Energiesparen grundsätzlich sei – „irritierend“ finden es die beiden SPD-Mitglieder, dass unabhängig von der Tageszeit alle Laternen rund um die Hardenstein-Gesamtschule „leuchten, sobald es bewölkt ist“. Daher stelle sich die Frage, ob „an dieser Stelle und anderswo möglicherweise die Feineinstellung solcher Beleuchtungskörper überprüft und angepasst werden, damit Energie eingespart werden kann“.