Witten. Mit der Hitze wächst die Waldbrandgefahr. Für Witten gilt bereits die vierthöchste von fünf Warnstufen. Wo Bürger besonders aufpassen sollten.

Mit der anhaltenden Hitze steigt die akute Waldbrandgefahr. Witten gehört bereits zu den Städten mit der vierthöchsten von fünf Warnstufen. Stadt und Feuerwehr bitten die Bürger daher um besondere Vorsicht. Förster Klaus Peter hat vor allem die Stellen im Blick, wo besonders große Gefahren lauern.

Feuerwehr in Witten mahnt: Autos nicht am Waldrand parken

Stadtförster Klaus Peter sitzt an einem der Hänge mit gefällten Bäumen im Muttental: Dort ist die Waldbrandgefahr derzeit extrem hoch.
Stadtförster Klaus Peter sitzt an einem der Hänge mit gefällten Bäumen im Muttental: Dort ist die Waldbrandgefahr derzeit extrem hoch. © FUNKE Foto Services | Archiv/Walter Fischer

Am frühen Dienstagmorgen (19.7.) ist bereits ein Feuer am Wennemarsberg in der Nähe des Hammerteichs ausgebrochen. Am Abend stand eine Böschung an der A 448 nahe Stockum auf rund 50 Quadratmetern in Flammen. Auch wenn die Feuerwehr beide Brände zum Glück schnell unter Kontrolle bringen konnte, bleibt es bei den aktuellen Warnungen und Regeln.

Das Rauchen im Wald ist von März bis Oktober verboten, „Grillen und offenes Feuer erst recht“, unterstreicht Feuerwehrsprecher Uli Gerke. Autofahrer sollten zudem ihre Fahrzeuge nicht am Waldesrand parken. Die Hitze von Auspuff und Katalysatoren können Feuer entfachen.

Die Wittener Feuerwehr hatte noch am Wochenende über Twitter die Bürger dazu aufgerufen, nur auf asphaltierten Parkplätzen oder Schotterflächen ihr Auto abzustellen. Erst recht sollte es tabu sein, Fahrzeuge vor Schranken und Einfahrten in Waldwege zu stellen. Gehrke: „Das kann die Einsatzkräfte stark behindern.“

Große Mengen von trockenem Fichtenholz im Muttental sind zusätzliche Belastung

Zum Wochenende ist mit 25 Grad zu rechnen

Der Deutsche Wetterdienst ist für die Warnstufen bei der Waldbrandgefahr zuständig. Die Bundesländer orientieren sich an diesen Vorgaben.

Den Vorhersagen zufolge fallen am Donnerstag und Freitag die Temperaturen wieder (18-20 Grad) und es soll bewölkt sein. Am Wochenende soll das Thermometer aber wieder auf 25 Grad steigen.

Möglicherweise habe auch ein geparkter Wagen den Brand am Wennemarsberg ausgelöst, sagt Stadtförster Klaus Peter. Ganz in der Nähe sei zwar ein Parkplatz. Manchmal wollten sich Leute aber Fußwege ersparen und ließen ihren Wagen am nahen Waldesrand stehen. Das Gebiet gehört aufgrund der dort vorherrschenden Trockenheit zu den Waldbeständen, wo man – wie letztlich überall – äußerst achtsam sein sollte.

Zuallererst nennt der 62-Jährige das Muttental. In dem Forst zwischen Rauendahlstraße und Bergerhauserstraße liege noch jede Menge trockenes Holz herum, vornehmlich Baumkronen und Äste von abgeholzten Fichten, sagt der Förster. Für sie gab es nach der Dürre in den Jahren 2018 bis 2020 keine Rettung mehr.

Während nun andernorts in städtischen Wäldern die Aufforstung längst abgeschlossen und die Überreste der geschlagenen Bäume abgeräumt seien, habe man das bislang im Muttental noch nicht geschafft, so Peter. Solange die Reste dort noch liegen, appelliert er an die Bevölkerung, besonders vorsichtig zu sein – zumal Fichten schnell entflammbar sind.

Wittener sollen auf dem Platz am Kahlen Plack und am Hohenstein vorerst nicht grillen

Auf dem Grillplatz „Kahler Plack“ hat die SPD Annen-Hüllberg jahrzehntelang ihr Sommerfest gefeiert. „Doch wegen der Waldbrandgefahr haben wir es dann schon seit 2019 abgesagt“, so der Vorsitzende Klaus Lohmann.
Auf dem Grillplatz „Kahler Plack“ hat die SPD Annen-Hüllberg jahrzehntelang ihr Sommerfest gefeiert. „Doch wegen der Waldbrandgefahr haben wir es dann schon seit 2019 abgesagt“, so der Vorsitzende Klaus Lohmann. © Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

Ein weiteres Gebiet, in dem die Aufforstung noch ansteht, ist der Bereich Buchenholz. Gemeint ist ein etwas abseits gelegenes Waldstück nahe der Herdecker Straße. Nicht weit entfernt liegt der Grillplatz Kahler Plack, ein beliebter Ort für SPD-Sommerfeste und häufig Treffpunkt von Jugendlichen für abendliche Partys. Fest eingebaute Tische und Bänke sowie die Grillhütte haben einladenden Charakter. Doch auch dort sind die umliegenden Waldgebiete staubtrocken. Daher appelliert Stadtförster Klaus Peter eindringlich an die Bürger, hier nicht zu grillen oder ein Feuer anzuzünden. Die Wabe hat als Betreiberin des Platzes die Vermietung derzeit ohnehin ausgesetzt.

Hoch im Kurs steht bei vielen Wittenern, die im Grünen grillen möchten, auch der Hohenstein. Derzeit sollten sie aber auch dort auf das Vergnügen verzichten, betonen sowohl Förster als auch Feuerwehr. Die Gefahr, dass dadurch im angrenzenden Wald ein Feuer entstehe, ist ihren Angaben zufolge riesengroß. Ein absolutes Unding sei es ohnehin, wenn am Ende heiße Asche zurückbleibe oder an die Bäume gekippt werde, wie es immer wieder zu beobachten sei.

Fazit: Wälder entzünden sich selbst bei größer Hitze nicht von selbst. Wir Menschen haben es in der Hand.