Witten. Ein auf frischer Tat ertappter Diesel-Dieb hat bei seiner Flucht vor der Polizei einen Mann in Witten überfahren. So gelang dem Täter die Flucht.

Nach einem Diesel-Klau auf einer Baustelle am Bodenborn soll der Täter auf seiner Flucht vor der Polizei einen 65-jährigen Zeugen überfahren und lebensgefährlich verletzt haben. Die Fahndung läuft.

Es war nachts zwischen 1.15 und 1.45 Uhr, als der 65-jährige Wittener, ein Nachbar, den Fremden auf der abgezäunten Baustelle direkt hinter der Ruhrbrücke in Bommern bemerkte. Wie der Täter mit seinem Wagen, vermutlich einem schwarzen Golf samt Anhänger, auf das Gelände gekommen war, ist eine von vielen zu diesem Zeitpunkt noch ungeklärten Fragen.

Polizeibeamter in Witten rettet sich mit Sprung vor heranrasendem Fluchtauto

Was die Ermittler jetzt schon wissen: Offensichtlich hat oder wollte der Täter aus einem Tankcontainer Dieselkraftstoff abzapfen. Dann wurde er von der Polizei überrascht, die der 65-jährige Zeuge alarmiert hatte. „Der Täter sieht die Kollegen kommen, springt sofort in sein Auto, gibt Gas und fährt auf die Beamten zu“, schildert Polizeisprecher Marco Bischoff die dramatischen Momente. „Ein Kollege musste zur Seite springen“, so Bischoff, um nicht von dem Fluchtwagen erfasst zu werden.

Tragisch: Der Zeuge stand vermutlich direkt hinter dem Baustellenzaun. Der Täter durchbrach ihn – und überfuhr den Mittsechziger. Not- und Rettungswagen trafen ebenso wie weitere Polizeifahrzeuge ein. Die Sanitäter und Notärzte führten Wiederbelebungsmaßnahmen durch. Der lebensgefährlich verletzte Mann, der unter anderem Brüche erlitt, liegt nun auf der Intensivstation.

Über die Elberfelder Straße in Witten in Richtung Sprockhövel geflüchtet

Der Täter soll mit seinem Wagen über die Elberfelder Straße in Richtung Sprockhövel geflüchtet sein. Die Polizei, die sich zuerst auch noch um den Schwerstverletzten kümmern musste, nahm die Verfolgung auf – wann genau, muss ebenfalls noch geklärt werden. Jedenfalls gelang es dem Verdächtigen, zu entkommen. Auch ein Hubschrauber, der an der nächtlichen Fahndung beteiligt war, konnte ihn nicht daran hindern.

Die Polizei setzt nun auf Zeugenhinweise zu Täter und Tatfahrzeug. Sie hat eine Mordkommission gebildet. Nach Angaben von Staatsanwalt Danyal Maibaum wird wegen mehrerer Delikte ermittelt – vom schweren Diebstahl über Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte bis zum Verdacht des versuchten Mordes. Hinweise bitte an die Polizei, Telefon 0234 909-4105 oder -4441 (Kriminalwache).