Witten.. Ein Mietstreit ist in Witten derart eskaliert, dass das SEK anrücken musste: Ein 57-jähriger Mieter zielte mit einem Revolver auf den Hauseigentümer und drohte, das Haus in die Luft zu jagen. Die Polizei sperrte die Elberfelder Straße großräumig ab. Schließlich stellte sich der Mann.
Ein Mietstreit im Wohnhaus von Schauspieler Anthony Arndt („Der Schattenmann“) an der Elberfelder Straße ist am Dienstagmittag eskaliert. Der 57-jährige Mieter zielte mit einem Revolver auf den Hauseigentümer und drohte, das Haus in die Luft zu jagen. Arndt brachte sich in Sicherheit und alarmierte die Polizei, die den Täter am frühen Nachmittag festnehmen konnte.
Das malerische alte Zollhaus an der Einmündung Höltkenstraße wird vorübergehend zum Schauplatz für einen Großeinsatz. Die Polizei sperrt die Umgebung mittags weiträumig mit ihren Autos ab. Auf der Elberfelder Straße geht zwischen 13 und 15 Uhr in beiden Fahrtrichtungen nichts mehr. Auch schwer bewaffnete SEK-Beamte steigen aus ihren Autos.
„Ich hatte Todesangst“
„Ich hatte Todesangst“, gesteht Hauseigentümer Anthony Arndt (60). „Der Mann hat mich mit einem Revolver bedroht und lief Amok. Mein Blutdruck war sicher bei 200.“ Arndt lebt im Erdgeschoss, der Mieter im ersten Stock. Im Hausflur war der Streit um eine angekündigte Mieterhöhung eskaliert. Der Bewohner zog die Waffe. Dem Schauspieler gelang jedoch die Flucht nach draußen. Der Täter verschanzte sich derweil wieder in seiner Wohnung.
Ob der Mann tatsächlich vorhatte, das Gebäude zu sprengen, war am Dienstag noch unklar. Fest steht, dass er auch im Keller war, wo sich der Gashahn befindet. Die Stadtwerke hatten sicherheitshalber sofort die Gaszufuhr gesperrt, auch für zahlreiche Häuser in der Nachbarschaft.
Täter lässt sich widerstandslos festnehmen
Nach zwei Stunden gelingt es der Polizei, den Täter telefonisch zum Aufgeben zu bewegen. Kurz vor 15 Uhr kommt er vors Haus und lässt sich widerstandslos festnehmen. Die Straßensperrung wird umgehend aufgehoben. Das SEK, das die Wohnung womöglich gestürmt hätte, rückt wieder ab
Warum sich der Streit um eine angekündigte Mieterhöhung so dramatisch zugespitzt hatte, ist noch unklar. Der 57-Jährige wird vermutlich in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen.
„Leider nehmen solche Auseinandersetzungen zu“, erklärt ein Polizeisprecher auf Anfrage. „Immer mehr Menschen flippen teils wegen Kleinigkeiten aus und bedrohen ihre Umwelt auf massive Weise.“
Für Hauseigentümer Anthony Arndt war dieser Tag ein schreckliches Erlebnis. „Ich war anfangs völlig fertig.“ Erst als er in Sicherheit war, hätten ihn die Polizeibeamte etwas beruhigen können. Arndt, der im Film selbst schon öfter zur Waffe gegriffen hat, erlitt einen Schock. Und das war diesmal kein Fernsehen.