Witten. Das Schleusenwärterhaus in Witten ist ab jetzt wieder geöffnet. Gäste müssen sich aber auf einige Änderungen einstellen. Worum die Wabe bittet.
Mit rund einem Monat Verspätung haben sich die grünen Holzklappläden vor den Fenstern des Schleusenwärterhäuschens an der Ruhr in Witten geöffnet. Spaziergänger und Radfahrer können seit Freitagmorgen wieder an dem beliebten Biergarten Rast machen. Zur Eröffnung meinte es das Wetter zumindest in den ersten Stunden gut mit dem Team der Wittener Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigungsförderung (Wabe). Denn auch die Unwetterwarnung hatte das Team der Wabe nicht davon abgehalten, endlich wieder durchzustarten.
„Wir wollen keinen Tag länger darauf verzichten, Gäste im Ruhrtal wieder glücklich zu machen“, sagt Prokuristin Susanne Fuchs. Man habe sich als Ziellinie die Benefiz-Radtour des Rotary Clubs Witten am Samstag (21.5.) gesetzt. Und könne diese nun auch einhalten. Bislang hatten Personalprobleme die Gaststätte ausgebremst.
Schleusenwärterhaus in Witten ist jetzt ein Gemeinschaftsprojekt der Wabe
Möglich macht die Eröffnung nun eine gemeinsame Kraftanstrengung der gesamten Wabe, das Schleusenwärterhaus sei nun ein „Gemeinschaftsprojekt“, so Fuchs. Wie berichtet werden vier Ruhrtal-Ranger abwechselnd im Service aushelfen, die sonst von April bis Oktober auf dem Ruhrtalradweg unterwegs sind und sich etwa um die Instandhaltung des Weges kümmern.
Auch interessant
Aber auch die Radstation und der Garten- und Landschaftsbau sind mit an Bord. So übernehmen Mitarbeiter, die sonst an Fahrrädern schrauben, nun auch Fahrdienste für die Ruhrtalgastronomie, bringen etwa die Getränke oder die Würstchen. Kollegen aus dem Gala-Bau rücken morgens als erstes an und sorgen rund um das Schleusenwärterhaus für Ordnung, wischen etwa Tische und Stühle ab und sammeln liegen gebliebene Flaschen ein. „Allein dadurch sparen die Service-Mitarbeiter rund eine Stunde Zeit ein“, sagt Fuchs.
Grillstation bleibt geschlossen
Also Ende gut, alles gut? Nein. „Wir wollen kein rosiges Bild zeichnen. Wir haben nach wie vor ein Personalproblem, das ist mit dem heutigen Tag nicht weg“, so die 52-Jährige. Auch deshalb möchte die Wabe für Verständnis bei den Wittenerinnen und Wittenern werben. „Es wird nicht laufen, wie man es gewohnt ist.“ Zum einen wird das Angebot eingeschränkt – und zwar nicht nur zum Start. Die Grillstation bleibt wohl komplett geschlossen. Zu Essen gibt es neben Eis und Kuchen deshalb nur Bockwurst im Brötchen.
Öffnungszeiten und Ruhetag
Das Schleusenwärterhaus hat ab sofort an sechs Tagen in der Woche geöffnet. Einkehren an der Ruhr kann man immer von 11 bis 19 Uhr. Die Öffnungszeiten sind bewusst so gewählt, dass sie von einer Schicht abgedeckt werden können. Am Mittwoch ist aufgrund der engen Personaldecke Ruhetag. Die Wabe betreibt auch das nahe gelegene Zollhaus in Herbede (Ruhrtal 1). Auch dieses hat sechs Tage die Woche von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Ruhetag ist hier dienstags.
„An einem guten Sonntag mit vollem Programm müssten wir hier eigentlich zehn Leute sein“, sagt Esther Sennlaub, Leiterin des Schleusenwärterhauses. „Die sind wir aber nicht.“ Zwischen vier und fünf Männer und Frauen stehen derzeit für einen Öffnungstag zur Verfügung. Mitte Juni sollen dann noch zwei neue Kräfte hinzukommen. „Es wird wahrscheinlich holprig“, so Sennlaub. Bei einer Personalbesetzung am unteren Limit werde wohl auch das ein oder andere liegenbleiben. Etwa, dass zwischendurch die Tische gereinigt werden. „Wir hoffen auf ganz viel Geduld von unseren Gästen.“
Die jetzige Lösung ist auch nicht in Stein gemeißelt, sondern ein Provisorium. „Wir müssen sehen wie es läuft und eventuell sogar noch einmal zurückfahren“, sagt Susanne Fuchs. Der Betriebsrat der Wabe hat dem Test am Schleusenwärterhaus zugestimmt. Gleichzeitig betriebt die Wabe aber auch noch das Zollhaus in Herbede. „Zwei Häuser mit wenig Personal – das müssen wir gut im Auge behalten“, sagt Betriebsratsvorsitzende Cornelia Zimmermann. Denn schließlich habe man den Beschäftigten gegenüber eine besonders hohe Fürsorgepflicht.