Witten. Vier Ruhrtal-Ranger helfen als Servicekräfte aus: Deshalb kann das Schleusenwärterhaus in Witten-Heven in wenigen Tagen wieder öffnen.
Aus der geplanten Öffnung zu Ostern wurde nichts. Denn dem Schleusenwärterhaus in Heven fehlte das Personal. Jetzt hat die Wittener Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigungsförderung (Wabe), die das historische Fachwerkhaus am Ruhrtalradweg bewirtschaftet, eine Lösung für ihr Problem gefunden. Ab dem 20. Mai können Radler und Spaziergänger am beliebten Schleusenwärterhaus wieder einen Stopp einlegen.
Die Adresse „Insel 1“ zählt zu den Highlights der Biergarten-Gastronomie im Wittener Ruhrtal. Fünf der dort zuvor sieben Hauptbeschäftigten, die vorher langzeitarbeitslos waren, standen jedoch vor den Ostertagen nicht mehr zur Verfügung. Fünf-Jahres-Verträge waren ausgelaufen, vier Mitarbeiter aus dem Service seien in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt worden, sagt Wabe-Sprecherin Gesa Schaefer.
Um den Betrieb aufrecht zu erhalten, sind nun zahlreiche Mitarbeitende, deren Förderungen ausliefen, fest angestellt worden, sagt Prokuristin Susanne Fuchs. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Jobcenter werde man im Juni außerdem weitere Kräfte bekommen, bislang langzeitarbeitslose Menschen. Sie sollen bei der Wabe geförderte Arbeitsverträge erhalten.
Hilfe für das 1835 erbaute Königliche Schleusenwärterhäuschen kommt noch von einer anderen Seite. Die Wabe beschäftigt auch Ruhrtal-Ranger. Diese sind immer von April bis Oktober auf dem Ruhrtalradweg unterwegs und kümmern sich dort um die Instandhaltung des Weges, außerdem um Radfahrer und Wanderer, die Hilfe oder Auskünfte benötigen. Vier Ranger werden sich jetzt abwechselnd im Schleusenwärterhaus im Service betätigen, bis im Juni die zusätzlichen Kräfte eintreffen. Hilfe kommt aber auch aus anderen Bereichen der Wabe, etwa vom Team des Gartenlandschaftsbaus.
Getränke, Eis und Bockwürstchen
Die Wabe-Sprecherin betont, dass man am 20. Mai erst einmal mit einem kleinen Angebot starten wird. Es würden Getränke und Eis angeboten, auch Bockwürstchen im Brötchen, Kaffee und Kuchen. Die neuen Mitarbeiter sollen an diesem Tag unter Realbedingungen eingearbeitet werden. Das Schleusenwärterhaus wird an sechs Tagen in der Woche immer von 11 bis 19 Uhr geöffnet sein. So wie das ebenfalls von der Wabe betriebene nahe gelegene Zollhaus in Herbede (Ruhrtal 1). Aufgrund der engen Personalkapazitäten wird je ein Ruhetag eingelegt: im Zollhaus dienstags, im Schleusenwärterhaus mittwochs.
Im Schleusenwärterhaus, das im Juli vergangenen Jahres vom Ruhr-Hochwasser betroffen war, mussten nun noch Elektrogeräte ausgetauscht werden. Innen und außen gestrichen wurde das Fachwerkhaus auch bereits. Auf dem Außengelände sei auch neuer Rasen eingesät worden, sagt Gesa Schaefer. Außerdem sollen noch die Hochbeete am Haus neu bepflanzt werden - mit Kräutern und Gemüse. Die „Ernte“ soll gleich vor Ort verarbeitet werden.