Witten. Vom Alkohol enthemmt, hat sich ein Wittener an einer Zwölfjährigen vergriffen. Wie es zu der Tat kam und warum die Strafe glimpflich ausfiel.

Versuchten sexuellen Missbrauch von Kindern warf die Staatsanwaltschaft einem 41-jährigen Wittener vor, der sich am Mittwoch vor dem Jugendschöffengericht in Bochum verantworten musste. Am 14. August 2021 soll er einem zwölfjährigen Mädchen unter das T-Shirt gefasst und ihren Bauch gestreichelt haben. Damals war die Zwölfjährige zu Besuch bei einer Freundin und übernachtete dort.

Nach dem Vorfall rief das Mädchen seine Mutter an, die sie abholte und sofort mir ihr zur Polizei fuhr. Das Mädchen wurde am Mittwoch im Prozess als Zeugin gehört und bestätigte die Vorwürfe. Daraufhin entschloss sich der Angeklagte, ein Geständnis abzulegen. Bis dahin hatte er zu allem geschwiegen.

Angeklagter aus Witten will 15 Flaschen Bier und 20 Schnäpse getrunken haben

Der bisher nicht vorbestrafte Mann ist Vater von zwei Kindern und war am Tattag angetrunken. Er sei von einer Party gekommen und habe an die 20 Schnäpse und 15 Flaschen Bier getrunken. Die Staatsanwältin hielt ihm sein Geständnis zugute. So habe er seiner Stieftochter eine Aussage erspart. Auch dieses Mädchen soll einmal von sexuellen Übergriffen gesprochen haben. Der Mann sei vom Alkohol enthemmt gewesen und das Opfer habe den Vorfall verarbeitet.

Die Anklägerin forderte ein Jahr und drei Monate Haft auf Bewährung sowie 1200 Euro Geldbuße. Der Verteidiger beantragte eine siebenmonatige Bewährungsstrafe. Das Gericht verurteilte den Mann zu einem Jahr Haft auf Bewährung. Außerdem muss der Mann 1200 Euro an den Kinderschutzbund zahlen.