Witten. Vor 125 Jahren feierte das Comenius Berufskolleg in Witten Richtfest. Studierende und die Schulpfarrerin haben nun ein Buch veröffentlicht.

Das Comenius Berufskolleg feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen mit mehreren Veranstaltungen und Aktionen. Zum Auftakt des Jubiläumsjahres gab es jetzt auf dem Schulgelände an der Pferdebachstraße ein kleines Schulfest mit Picknick, Baumpflanzung und einer ganz besonderen Buchvorstellung.

Gefeiert wurde jedoch nicht die Aufnahme des Schulbetriebs im Jahr 1897, die sich erst im Oktober jährt, sondern der Jahrestag des Richtfestes des damaligen Kleinkinderschulschwestern-Seminars im Mai. „Wir bitten für die nächsten Jahre um Gottes Segen, der üblicherweise beim Richtfest mit dem Haus verbunden wird und damit auch mit den Menschen, die das Gebäude mit Leben füllen“, erklärt Schulleiterin Claudia Wolmerath den ungewöhnlichen Anlass. Neben diesem Jubiläum gab es auch einen gelungenen Projektabschluss zu feiern.

Schulpfarrerin und Studierende haben ein Kinderbuch veröffentlicht

Schulpfarrerin Christina Ossenberg-Gentemann und Studierende aus der Mittelstufe der praxisintegrierten Ausbildung im Erziehungswesen haben ein Kinderbuch veröffentlicht. Das Werk mit dem Titel „Eins, zwei, drei, vier … sieben Kerzen – Hannah entdeckt die Bochumer Synagoge“ erzählt die Geschichte der Kindergartenkinder Elias und Hannah.

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Als Elias in der Kita ein Bild einer Menora malt – einen siebenarmigen Leuchter, eines der bedeutendsten Symbole des Judentums – wird Hannah neugierig. „Was ist das?“, fragt sie ihn. Aus dieser Frage entwickelt sich eine kurzweilige Geschichte über einen gemeinsamen Synagogenbesuch. Eingeschobene Sachtexte erklären kindgerecht verschiedene religiöse Symbole oder Gegenstände – aber auch der ein oder andere Erwachsene könne hier noch was lernen, versichert Gruppenmitglied Katja Ziegler.

Schulpfarrerin Christina Ossenberg-Gentemann zeigt das Buch „Eins, zwei, drei, vier ... sieben Kerzen“ über jüdisches Leben in der Gegenwart.
Schulpfarrerin Christina Ossenberg-Gentemann zeigt das Buch „Eins, zwei, drei, vier ... sieben Kerzen“ über jüdisches Leben in der Gegenwart. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Spuren jüdischen Lebens sichtbar machen

Anlass des Buchprojektes war das Projekt „1700 Jahre jüdisches Leben in Westfalen“, das der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ausgeschrieben hatte. Ziel der Aktion war ein Medienprodukt, das Spuren jüdischen Lebens in der Region sichtbar macht. Während sich viele andere Teilnehmer schnell auf moderne Medien festgelegt hatten, war für die Wittener Projektgruppe schnell klar: Es soll ein Buch werden.

So kommen Sie an das Buch

Das Buch „Eins, zwei, drei, vier …sieben Kerzen – Hannah entdeckt die Bochumer Synagoge“ ist derzeit nicht im Fachhandel erhältlich. Interessierte können es per E-Mail an ossenberg-guntemann@comenius-bk.de für eine Gebühr von 2 Euro bestellen.

Im Jubiläumsjahr des Comenius Berufskollegs steht noch einiges auf dem Programm. Im Herbst ist in der Zeit vom 5. bis zum 9. September eine Projektwoche geplant, die mit einem Schulfest abgeschlossen wird.

Ein offizieller Festempfang rundet die Feierlichkeiten am 25. Oktober ab.

Unterstützung gab es seitens des LWL, der den angehenden Erzieherinnen kompetente Referentinnen vermittelt und finanziert hat. So hat die Bochumer Autorin Andrea Behnke bei der Erstellung der Rahmenhandlung geholfen und Illustratorin Anna Karina Birkenstock beim Layout. Der Druck wurde aus Mitteln des Innovationsfonds des Evangelischen Kirchenkreises Hattingen-Witten finanziert und vom Berufsbildungswerk Volmarstein umgesetzt.

„Wir haben wirklich Glück gehabt, dass wir so viele Leute gefunden haben, die sich gesagt haben: ‚Cooles Projekt, da machen wir mit‘“, freut sich Ossenberg-Gentemann. Zum Abschluss des Projektes wurde das fertige Buch an Superintendentin Julia Holtz und Angelika Arend übergeben, die kaufmännische Geschäftsführerin des evangelischen Kindergartenverbunds Hattingen/Witten.