Witten. Gerade Anwohner in Heven und Herbede waren im Juli vom Starkregen und der hohen Ruhr betroffen. Was Witten nun für den Hochwasserschutz tut.

Welche Bedeutung einem verbesserten Hochwasserschutz auch in Witten zukommt, hat das Unwetter Mitte Juli schmerzlich gezeigt. Die Entwässerung Stadt Witten (ESW) schrieb inzwischen mehrere Baumaßnahmen aus, die in den nächsten Wochen beginnen oder bereits gestartet sind.

Der Kamperbach, der parallel zur Wittener Straße verläuft, wurde bereits in neue Rohre verlegt. So sollen die Anlieger im Gewerbegebiet vor Hochwasser geschützt werden. Im zweiten Bauabschnitt wird nun der offene Bachlauf, der über die Därmannschen Wiesen verläuft, laut ESW ebenfalls an die neuen Anforderungen für Hochwasserschutz und Ökologie angepasst.

Gewässergraben am Kamperbach in Witten wird verbreitert

Auf 450 Metern Länge lässt die Stadttochter den Gewässergraben verbreitern. Zum Därmannschen Gehöft hin wird ein Wall aufgeschüttet. Parallel dazu soll eine weitere neue Gewässermulde bei Starkregen als Entlastung dienen. Die Arbeiten starten im November und dauern etwa drei Monate.

Im Zuge des Ausbaus der Straße Bebbelsdorf zwischen Autobahnbrücke und Hörder Straße verlegt ESW zunächst einen Schmutz- und Regenwasserkanal von der AHE-Vergärungsanlage bis zur Hörder Straße. Das Regenwasser wird dann in ein neues Regenrückhaltebecken im Einmündungsbereich zur AHE-Anlage geleitet, bevor es gedrosselt in den Walfischbach fließen kann. Der Bau des Beckens beginnt bereits am Montag (18.10.), die Kanalarbeiten starten im April. Parallel dazu werden dann zwei Kanäle in der Straße verlegt. Die Arbeiten gehen bis Oktober 2022.

Spundwand am Wannenbach in Witten wird erhöht

Die durch den Starkregen gebeutelten Anlieger an der Herbeder Straße können laut ESW ebenfalls auf Besserung hoffen. Durch die enormen Wassermassen des angeschwollenen Wannenbachs waren zum wiederholten Male die Gärten und Keller überflutet worden. Seit September wird nun die Spundwand auf einer Länge von etwa 250 Metern erhöht. In etwa zwei Monaten sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

Der „Lohmanngraben“ im Bereich Alter Fährweg in Witten wird freigelegt, damit das Wasser besser ablaufen kann.
Der „Lohmanngraben“ im Bereich Alter Fährweg in Witten wird freigelegt, damit das Wasser besser ablaufen kann. © Jörg Fruck

Schon vor dem Starkregenereignis im Juli hatte die ESW den Auftrag erteilt, den „Lohmanngraben“ im Bereich Alter Fährweg/In der Lake, wo es ebenfalls zu starken Überschwemmungen gekommen war, wieder freizulegen, auf einer Länge von etwa 250 Metern bis zur Einmündung in die Ruhr. Jahrelang war er durch Ablagerungen zugespült worden. Anschließend sollen weitere Maßnahmen zum Hochwasserschutz in diesem Bereich vorbereitet und mit den Planungen für die neue Ruhrbrücke abgestimmt werden, so die Stadt.

Hochwasserschutztor für das Wasserwerk

Auf dem Gelände des Wasserwerks an der Herbeder Straße wird der Hochwasserschutz ebenfalls in den nächsten Wochen verbessert. Der Damm des Wannenbachs wird erhöht und zur Sicherung der Ein- und Ausfahrt ein Hochwasserschutztor installiert. Es schließt sich bei anstauenden Wassermassen selbst. Die Arbeiten beginnen in Kürze und werden voraussichtlich im Frühjahr 2022 abgeschlossen.