Witten. Auch bei Firmen an der Wittener Straße hat das Tief Bernd einigen Schaden angerichtet. Was dem Chef von EK-Fahrzeugtechnik persönlich widerfuhr.
Ende Oktober/Anfang November wird die Firma EK-Fahrzeugtechnik mit ihrem Karosserie- und Lack-Betrieb auf das frühere Gelände der Hattinger Henrichshütte umziehen. Vorher hat das „Tief Bernd“ Firmenchef Egbert Kogelheide und seiner Frau Dorothea Lauster-Noe noch einen bösen Streich gespielt. Die Herbeder Firma an der Wittener Straße wurde – wie andere Unternehmen an der Straße – in der vergangenen Woche von den Fluten heimgesucht.
Die EK-Fahrzeugtechnik-Werkstatt gehört zu den wenigen Werkstätten in Deutschland, die vom US- Elektroautobauer Tesla zertifiziert wurden. Er schickt Nobelkarossen auf die Straßen, die auch 100.000 Euro kosten können. Durch die Wassermassen am Mittwochabend (14.7.) gibt es bei der Herbeder Firma Schäden an 14 Fahrzeugen, darunter auch welche von Tesla. Leider hätten nicht alle Kunden Verständnis dafür gehabt, dass es sich bei dem Unwetter um höhere Gewalt handele, sagt Prokuristin Lauster-Noe. Sie glaubt, dass ein Großteil des Wasserdesasters auf den Kamperbach zurückzuführen ist.
Unternehmer erlitt leichten Stromschlag
Lauster-Noe und ihr Mann waren abends vor dem Wasser geflüchtet, das nicht nur kniehoch ihren Firmenhof unter Wasser setzte, sondern auch die Werkstatt und die Ausstellung flutete. Egbert Kogelheide hatte noch versucht, die Telefonanlage seiner Firma zu retten. Dabei erlitt der 62-Jährige einen leichten Stromschlag. „Das wurde uns dann zu gefährlich.“ Gegen 18.38 Uhr stand das Wasser am Mittwochabend 30 Zentimeter hoch in der Werkstatt. Das alles sei in nur zehn Minuten geschehen, erzählt Dorothea Lauster-Noe.
Am Donnerstagmorgen (15.7.) war sie zurück in der Firma. „Das Wasser war weg, aber alles war voller Schlamm. Mit den Reinigungsarbeiten sind wir auch noch nicht fertig.“ Die Höhe der Schäden könne sie noch nicht beziffern.
Auch andere Firmen an der Wittener Straße sind vom Unwetter betroffen. Darunter die Wengeler & Kalthoff Hammerwerke an der Wittener Straße. Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Wengeler sagte am Montag (19.7.) auf Anfrage der Redaktion: „Wir räumen hier noch auf wie der Teufel.“ Ein Teil der Produktion laufe bereits wieder. Das Thema Unwetter werde das Herbeder Traditionsunternehmen aber noch rund 14 Tage beschäftigen.
Die Herbeder Firma Gase-Partner schätzt ihren Wasserschaden auf rund 100.000 Euro
Bei der Firma Gase-Partner (GPG) lief das Wasser gleich von drei Seiten aus in den Betrieb. Geschäftsführer Rainer Zierau sagt, alles habe sich zwischen 7 und 11 Uhr am Donnerstagmorgen (15.7.) abgespielt. Glück im Unglück: Das Wasser war schnell wieder weg. Im Betrieb konnte am vergangenen Freitag schon wieder die Arbeit aufgenommen werden. Der Produktionsbereich ist bereits gereinigt, die Außenanlagen sind noch nicht vom Dreck befreit.
Zierau: „Unsere Schaltschränke wurden zum Glück nicht vom Wasser erreicht, das rund 30 Zentimeter hoch in den Räumen stand.“ Wäre es noch fünf Zentimeter höher gestiegen, wäre der Schaden jedoch ein ganz anderer gewesen. Den jetzigen schätzt der Unternehmer auf rund 100.000 Euro. Auch kein Papenstiel.