Witten. Es gibt zwar ein altes Bild vom Karl-Marx-Platz in Witten. Doch die Ausstellung „Innenstadt der Nachbarschaften“ widmet sich mehr der Zukunft.
Das frühere Kaufhof-Schaufenster auf der Bahnhofstraße füllt sich gerade mit teils farbenprächtigen Erntedankfrüchten wie Kürbissen. Der Blick in die Seitenfront zur Heilenstraße lohnt aber auch. Dort fiel am Dienstag der Startschuss für eine informative Innenstadt-Ausstellung, im Rahmen der „Galerie der Produkte“.
Der Worte sind ja schon viel gewechselt, was das Innenstadtbüro „Unsere Mitte“ anschieben will. Die neue Schaufenster-Schau macht deutlich, dass sich ein Jahr nach der Eröffnung des Büros inzwischen einiges Sichtbares tut. Davon zeugt allein das Engagement einzelner Initiativen, die sich vorstellen.
Initiativen aus der Wittener Innenstadt stellen ihr „Herzensprojekt“ vor
Man erfährt zum Beispiel, dass die „Kitten“ der studentischen Initiative „Unikat“ auf der unteren Bahnhofstraße inzwischen fertig ist, gemeint ist eine eigene Bar. Interessanter vielleicht noch ihr „Herzensprojekt“, die Belebung des Vorplatzes. Die Nachbarn sollen ausdrücklich einbezogen werden. „Innenstadt der Nachbarschaften“ nennt sich denn auch die neue Galerie-Ausstellung.
Der Wiesenviertelverein, der sich nach zweijähriger Pause wieder ein Fest im Quartier wünscht, ist ebenso wie der Verschönerungsverein Hohenzollernviertel und das sozio-kulturelle Zentrum „Trotz allem“ vertreten. Es geht um kleine Projekte und große Stadterneuerungsmaßnahmen, die das 2008 vom Rat beschlossene „Integrierte Städtebauliches Entwicklungskonzept“ (ISEK) vorsieht, vom laufenden Umbau des Johannisviertels bis zur Attraktivierung des Lutherparks, vom stadtnahen Zugang zur Ruhr bis zur Gestaltung des Humboldtplatzes, von der beginnenden Umgestaltung des Karl-Marx-Platzes bis zur Neugestaltung des Platzes an der Gedächtniskirche.
Stadtplanerin: Große Projekte brauchen Zeit und Jahre der Vorbereitung“
„Diese Projekte brauchen Zeit und Jahre der Vorbereitung“, sagt Stadtplanerin Xenia Fanti anlässlich der Ausstellungseröffnung. Und viele Fördermillionen. Die 49-Jährige ist aber auch über kleinere Schritte glücklich. „Ich freue mich über das Innenstadtbüro, dass Projektideen entstehen und weitergetragen werden.“
Der City-Fonds etwa fördert Projekte etwa zur Stärkung der Aufenthaltsqualität in der Kerninnenstadt (u.a. Ruhrstraße, Rathausplatz), wenn sich Private und die öffentliche Hand die Kosten teilen, zum Beispiel für „ein besonderes Bankdesign, wie es Ministerin Scharrenbach vorgeschlagen hat“, sagt Alexander Kutsch (42) vom Innenstadtbüro.
Ein ebenfalls mit 15.000 im Jahr gefüllter Quartierfonds fördert gemeinnützige Aktivitäten und Projekte, etwa die einer Einzelperson, deren Frage jetzt ebenfalls ein Schaufenster gewidmet ist: „Welche Ideen hast du zur Innenstadt?“ In dieser Woche werden auch Nachbarschaftsspaziergänge und Diskussionen angeboten, an diesem Mittwoch (6.10.) etwa rund um den Karl-Marx-Platz (16.30 Uhr). Am Samstag wird die heikle Frage „Stirbt diese Stadt?“diskutiert (11-12 Uhr, ehemaliges Reisebüro im Kaufhof).
Anlässlich der Ausstellung im Kaufhof an der Heilenstraße bietet das Innenstadtbüro Sprechstunden vor Ort an: Donnerstag, 7. und 14.10., 16-18 Uhr, Dienstag, 12.10., 12-14 Uhr. Die Schau läuft bis zum 18. Oktober.