Witten. . Das City-Konzept liegt druckfrisch vor, Förderanträge laufen. Es gibt Ideen für den Platz der Gedächtniskirche und einen Treff am Lutherpark.

Schönere Plätze und frischer Putz an alten Fassaden, neue Wohnformen, weniger Leerstand und mehr Aufenthaltsqualität – mit einer Fülle von Maßnahmen will die Stadt laut Baurat Stefan Rommelfanger „eine umfassende Verbesserung der Wohn- und Lebensverhältnisse für die Bewohner der Wittener Innenstadt erreichen“.

Dieses Ziel verfolgt das „Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept Innenstadt Witten 2018–2025“ (ISEK Innenstadt), das der Rat nach zweijähriger Erarbeitung Ende November 2018 beschlossen hatte. Das 125 Seiten umfassende Strategiepapier für die kurz-, mittel- und langfristige Entwicklung von sieben City-Quartieren mit zusammen rund 14.500 Einwohnern liegt jetzt in gedruckter Form sowie zum Download vor.

Standfestigkeit wird untersucht

Für fünf Projekte aus dem City-Konzept hat die Stadt kürzlich die Fördermittel beantragt. Eine Machbarkeitsstudie (200.000 Euro) soll prüfen, ob der Platz der Gedächtniskirche trotz Bergbauvergangenheit (sie versetzte der Kirche den ersten Schlag, die Bomber den zweiten) im oberen Teil für eine Wohnbebauung, eventuell mit Tiefgarage, im unteren für einen Quartiersplatz geeignet ist.

Neben dem Lutherpark möchte die dort ansässige Siedlungsgesellschaft geförderte Wohnungen bauen und einen Nachbarschaftstreff einrichten. In einem Kleinwettbewerb (50.000 Euro) wird ein städtebauliches Konzept gesucht.

Mittel auch für Sackträgerumzug beantragt

Beim Kornmarkt (Vorentwurf liegt vor) sind 1,45 Mio. Euro für Ausbauplanung und Umsetzung der neuen Platzgestaltung beantragt, Sackträger-Umzug inklusive.

Nach der aktuellen Parkraumzählung soll ein Mobilitäts- und Parkraumkonzept Vorschläge für die Entwicklung des Parkraums und aller Verkehrsmittel in der Innenstadt machen (100.000 Euro).

Schlüsselprojekt Citymanagement

Große Erwartungen setzt der Stadtbaurat in ein Quartiers- und Citymanagement, das in einem Büro in der unteren Bahnhofstraße Ansprechpartner für Bürger, Einzelhandel und Hauseigentümer werden soll (300.000 Euro). Das Team soll sie zusammenführen, Netzwerke aufbauen. Eine nachhaltige Stadterneuerung könne nur gelingen, so Rommelfanger, wenn möglichst viele mitzögen. Er baut auf eine Kooperation von öffentlicher Hand mit den Innenstadtakteuren im Sinne einer „strategischen Partnerschaft“.

Planer lobt Beteiligung der Bürger

Das City-Konzept umfasst eine detaillierte Bestandsaufnahme der Innenstadtstruktur, eine Stärken-Schwächen-Analyse, die Ergebnisse der Beteiligung, ein Leitbild und 45 Projektvorschläge. Die Planer sprachen unter anderem mit Handel und Wohnungswirtschaft, organisierten fünf Beteiligungswerkstätten, befragten Bürger auf dem Marktplatz. Auf einer interaktiven Karte im Netz steuerten die Wittener 218 Ideen bei. „Wir hatten sehr guten Zuspruch von vielen Aktiven“, sagt Dirk Ruß von der beauftragten Planungsgruppe Stadtbüro. Jetzt gehe es darum, das Engagement weiter zu verfestigen. Daher müssten dem neuen Konzept als vertrauensbildende Maßnahme bald konkrete Schritte folgen.

>> Konzepte auf für andere Bereiche

Das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept gibt’s als Broschüre im Planungsamt, 581-4148, und zum Download auf witten.de über den Pfad Planen, Bauen & Wohnen, Stadtentwicklung, Handlungskonzepte, Unsere Mitte.

ISEKs gibt es auch für Heven-Ost, Uni-Umfeld und Bildungsquartier Annen. Die Gesamtkonzepte sind eine Bedingung für eine Förderung einzelner Maßnahmen.