Witten. Nach dem Umbau hat die Kita Vormholz jetzt ihre sechste Gruppe eröffnet. Doch viele Eltern in Witten warten weiter auf einen Platz für ihr Kind.

Kita-Leiterin Susanne Warmer-Wittpoth ist erleichtert: Der Umbau für die sechste Gruppe des Familienzentrums in Vormholz ist beendet. Seit ein paar Tagen können weitere 20 Kinder zwischen drei und sechs Jahren in der neuen Umgebung spielen und lernen, schlafen und essen. An diesem Montag (5.7.) gibt’s gerade Hühnerfrikassee. Was Kindergartenplätze angeht, ist Vormholz nun gut ausgestattet. Für ganz Witten sieht das etwas anders aus.

In dem ehemaligen Edeka-Markt am Vormholzer Ring sind seit 2018 bereits 65 Kinder in zwei Gruppen untergebracht. Der Hauptstandort der Kita Vormholz mit drei Gruppen befindet sich quasi um die Ecke an der Karl-Legien-Straße. Gemeinsam mit der Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte, die das Gebäude vermietet, hat die Stadt den kurzfristigen Umbau ermöglicht.

Wittener Kita in Vormholz betreut 160 Kinder an zwei Standorte

„Nun können wir ab dem 1. August insgesamt 160 Kinder an zwei Standorten betreuen“, so die Leiterin. „Das ist eine Herausforderung für uns beide“, sagt sie und meint damit ihren Kollegen Jan Lange, der Ansprechpartner im „neuen“ Haus ist. Dass die Phase der Erweiterung in die Corona-Zeit fiel, habe die Situation nicht eben leichter gemacht. Denn schon mit der Koordination der Notbetreuung habe die Kita genug zu tun gehabt. Nicht zuletzt klagt Warmer-Wittpoth über extremen Personalmangel in dieser Zeit, „hier wie drüben“.

Rund 140 Quadratmeter groß ist der neue Bereich. Oben im Durchbruch zu den bereits vorhandenen Räumen baumeln noch ein paar Kabel, sonst sind Möbel und Deko an Ort und Stelle. Quietschgrün leuchtet der Bodenbelag im Eingang. Dabei hat hier die lila Gruppe ihren Platz.

Witten-Mitte: Prinzip Kita und Wohnungen in einem Haus funktioniert

Ärger mit den Bewohnern der darüberliegenden Wohnungen befürchtet die Wohnungsgenossenschaft, die Räume für Kitas außerdem am Crengeldanz und in Bommern vermietet, nicht. „Das Prinzip: unten Kita, oben Wohnung funktioniert“, so Geschäftsführer Frank Nolte. „Das sieht man in Bommern.“ Dort habe es noch nie Beschwerden gegeben. Ein ähnliches Konzept sei auch am Hauptbahnhof angedacht, dort, wo nun kein Hotel gebaut wird.

Vormholz also sei jetzt gut aufgestellt mit Kita-Plätzen, bestätigt Jugendamtsleiterin Corinna Lenhardt. In Buchholz und Durchholz gebe es weiteren Bedarf. „Doch da ist noch unklar, wo man neu- oder anbauen kann.“ Ansonsten hofft sie, dass die je dreizügig geplanten neuen Einrichtungen im ehemaligen Eiscafé San Remo an der Annenstraße und im Saunagarten an der Pferdebachstraße tatsächlich wie geplant am 1. August starten können.

Termin für Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses zur Waldorf-Kita steht fest

Weiterhin stünden derzeit knapp 700 Kinder – darunter allerdings Mehrfachanmeldungen, aber auch 85 dringliche Fälle – auf der Warteliste. „Wir müssen gucken, dass wir jeden Platz erhalten und das Angebot möglichst erweitern.“

Dass die im ehemaligen Krüger-Haus an der Bahnhofstraße angedachte Waldorf-Kita wohl schon vor dem Aus steht, will Bürgermeister Lars König, ebenfalls zu Gast bei der Eröffnung in Vormholz, nicht kommentieren. Alles Weitere sei in der kurzfristig anberaumten Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses am Freitag, 16. Juli, um 16 Uhr zu erfahren. Dort soll es auch um die Planungen am Bahnhof gehen.