Witten. Die Großbaustelle Pferdebachstraße fordert noch bis mindestens Mitte 2022 Geduld von Anliegern und Autofahrern. Diese Arbeiten stehen gerade an.
Auf der Baustelle an der Pferdebachstraße in Witten geht es voran. Einen Schwerpunkt bilden derzeit die Arbeiten an der neuen Radwegbrücke des Rheinischen Esels. „Da läuft alles planmäßig“, sagt Jan Raatz, Leiter des Tiefbauamtes. Dennoch müssen sich Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer noch einige Monate gedulden, bis die Sperrung Richtung Boni aufgehoben werden kann. Die gesamte Straße soll nach jetzigem Stand Mitte 2022 wieder zweispurig befahrbar sein – über ein Jahr später als geplant.
Autofahrer in Witten werden noch fast vier Monate umgeleitet
In Höhe des alten Güterbahnhofs erheben sich zwei Betontürme. Es sind die Widerlager für die Radwegbrücke, die sich schon erahnen lässt. Ein Traggerüst liegt bereits auf den beiden Pfeilern. Die eigentliche, rund 50 Meter lange Brücke, so Raatz, werde erst später eingehängt, vermutlich Ende Februar. Ende September sollen die Vorarbeiten abgeschlossen sein. Dann könne auch die Vollsperrung aufgehoben werden.
Noch fast vier Monate also werden Autofahrer in Höhe des Ev. Krankenhauses (EvK) aus Richtung Uni kommend in die Westfalenstraße umgeleitet. Die Situation an dieser Stelle ist gerade reichlich verwirrend: rot-weiße Absperrungen, wohin man blickt, etliche Ge- und vor allem Verbotsschilder sind aufgestellt. „Wir sind hier von Schildern umzingelt“, sagt Ernada Kusur, die sich mit ihrem Blumenladen „Bella Flora“ mitten im Geschehen befindet.
Wittener Blumenhändlerin am EvK: Leute meiden die Baustellenstrecke
Als Fußgänger wüsste man kaum, wo man langgehen soll. Vor allem Ältere haben mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Senioren mit Rollator holpern auf dem Weg zum Kranken- oder Ärztehaus von Absperrung zu Absperrung. Die Lage wird nicht leichter, sobald Radfahrer auf dem schmalen Weg auftauchen. „Die steigen oft nicht ab, sondern rasen an einem vorbei“, ärgert sich ein Anwohner (83).
Was sich inzwischen verbessert habe: „Es gibt nicht mehr so oft Staus. Die Leute vermeiden es, hier entlangzufahren“, sagt die Blumenhändlerin. Was auch heißt: Deutlich weniger Kunden kommen zu ihr. „Aber wir versuchen durchzuhalten.“
Tatsächlich lässt sich die Strecke von Beginn der Baustelle an der Leostraße bis zum EvK an diesem Freitagmittag entspannt durchfahren. Der Stress beginnt in der Westfalenstraße, vor allem für jene, die rechts in die Dortmunder Straße abbiegen wollen. Fast zehn Minuten und fünf Ampelphasen dauert das. Mancher Autofahrer verliert die Nerven. Zwei scheren auf die mittlere Spur aus, um sich dann kurz vor der Ampel wieder nach rechts vorzudrängeln. „Wir haben das im Blick“, sagt der Chef des Tiefbauamtes.
Neben der großen Brückenbaustelle laufen die normalen Straßenbauarbeiten an der Pferdebachstraße weiter. Die aktuelle Fahrbahnseite (Seite des Krankenhauses) mit Parkbuchten und Bürgersteig ist nahezu fertig, Bäume sind gepflanzt. Auf der anderen Seite wird gerade das Pflaster aufgerissen.
Großbaustelle Pferdebachstraße - Zwischenbilanz
Ist die Brücke fertig, geht es mit der Kreuzung Ardeystraße weiter. Dazu wird gerade der Endausbau auf dem Teilstück vor der Firma ZF vorbereitet. Eine weitere Sperrung ist dann zu erwarten, wenn der Bau des Kreisverkehrs an der Schlachthofstraße bei Boni in Angriff genommen wird. „Die Zeitpläne verändern sich monatlich“, sagt Tiefbauamtsleiter Jan Raatz. Derzeit sei er aber mit dem Baufortschritt zufrieden.