Witten. Der neue Leiter des ZF-Werks in Witten heißt Reiner Viebahn. Im Mai läuft die Produktion eines großen Getriebes für Windkraftanlagen an.

In schwiergen Zeiten bekommt das ZF-Werk in Witten an der Mannesmannstraße einen neuen Chef. Der bisherige Geschäftsführer Ulrich Reinders hat seinen Posten zum 1. Mai an Reiner Viebahn übergeben. Reinders verlässt die ZF Industrieantriebe Witten GmbH nach 13 Jahren und übernimmt die Leitung des weltweiten Maschineneinkaufs im ZF-Konzern, wie das Unternehmen mitteilt.

Sein Nachfolger Reiner Viebahn ist seit 2007 in leitenden Funktionen für ZF tätig. In den letzten zehn Jahren trug er als Geschäftsführer die Verantwortung für den ZF-Standort im niederländischen Krimpen, wo für die Marine-Sparte des Konzerns produziert wird. Der Rheinländer übernimmt die Verantwortung für das Wittener Werk, das Windkraft- und Industriegetriebe produziert, in schwierigen Zeiten.

Neues Getriebe aus Witten für Offshore-Windgetriebe kann jährlich bis zu 12.000 Haushalte mit grüner Energie versorgen

Im vergangenen Jahr hatte sich das Unternehmen aufgrund einer schwachen Auftragslage bei Großgetrieben von rund 100 Mitarbeitern getrennt, die nicht in der Produktion beschäftigt waren, außerdem wurden rund 110 Zeitarbeitsverträge nicht verlängert.

Verlässt das ZF-Werk Witten nach 13 Jahren: Geschäftsführer Ulrich Reinders.
Verlässt das ZF-Werk Witten nach 13 Jahren: Geschäftsführer Ulrich Reinders. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald (theo)

Um die mangelnde Arbeitsauslastung abzufedern, hat das Werk seit dem vergangenen Jahr Gusskomponenten für Großgetriebe für das ZF-Werk in Lommeln (Belgien) gefertigt. Außerdem übernahmen die Wittener die Produktion von Verzahnungsteilen für das ZF-Werk im indischen Coimbatore. Im Mai läuft an der Mannesmannstraße die Fertigung der nächsten Generation des 9,5 MW-Getriebes für Offshore-Windgetriebe an.

Dieses neue Getriebe kommt in den Offshore-Windturbinen des dänischen ZF-Kunden Vestas zum Einsatz, dem weltweit größten Hersteller von Windkraftanlagen. Das Getriebe aus Witten gehört zu den größten in Serie produzierten Windgetrieben der Welt und kann jährlich bis zu 12.000 Haushalte mit „grüner“ Energie versorgen.

Unternehmen: Kurzarbeit im Werk an der Mannesmannstraße wird in einigen Bereichen noch bis zum Jahresende erforderlich sein

Obwohl die Auslastung bei ZF in Witten laut Unternehmen „aktuell leicht über Plan liegt“, sei abzusehen, dass in einigen Bereichen der Einsatz von Kurzarbeit noch bis Jahresende erforderlich bleibe. Um das Werk, in dem rund 700 Mitarbeiter beschäftigt sind, fit für die Zukunft zu machen, werde der Fokus weiter auf einer konsequenten Ausrichtung auf Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit liegen. Der neue Chef, Reiner Viebahn, zeigt sich davon überzeugt, „dass der Standort das Potential für zukünftigen Erfolg hat“.

Die ZF Friedrichshafen AG ist ein weltweit tätiger Technologiekonzern in der Antriebs-, Fahrwerk- und Sicherheitstechnik. Er beschäftigt über 153.000 Mitarbeitern an 271 Standorten in 42 Ländern. 2020 hat der Konzern einen Umsatz von 32,6 Milliarden Euro erzielt.