Witten. Lehrer in Witten würden es begrüßen, früher geimpft zu werden. Die Angst vor einer Ansteckung ist groß. Was da am Montag (22.2.) auf sie zukommt.

Die Diskussion um frühere Impfungen für Lehrer ist auch in Witten angekommen. Da ab Montag (22.2.) viele Schüler zurückkehren, wächst die Gefahr, sich anzustecken. Mehrere Schulleiter würden es befürworten, wenn Lehrer in der von der Impfkommission festgelegten Reihenfolge aufrückten. Derzeit gehören sie zur noch immer weit hinten liegenden vierten Impfgruppe, zu der zum Beispiel auch Erzieherinnen zählen.

„Ja, klar, wünschen würde ich mir das. Es macht auf jeden Fall Sinn“, sagt AMG-Leiter Johannes Rienäcker am Freitag, gefragt nach früheren Impfungen für Lehrer. Allerdings ist er nicht sehr zuversichtlich, dass dieser Wunsch erhört wird – wenn es noch nicht mal gelinge, Termine für die über über 80-Jährigen zu bekommen. Der Direktor des Albert-Martmöller-Gymnasiums spricht aus eigener Erfahrung, da er derzeit täglich vergeblich versucht, einen Termin für seinen Vater in Wesel zu bekommen.

Albert-Martmöller-Gymnasium in Witten erwartet am Montag 240 Oberstufenschüler

Das AMG erwartet am Montag 240 Schüler der Q1 und Q2 zurück, Oberstufenschüler, die bald Abi machen oder in Kürze Leistungskursklausuren schreiben. An den anderen Gymnasium sieht es ähnlich aus. „Wir haben gemeinsam abgesprochen, dass die Q2, die jetzt Abitur macht, komplett kommt“, so Rienäcker. Das sind am AMG allein 120 Schüler. Die Folge sind entsprechend „viele Kontakte“ in der Schule. Er denke, dass die allermeisten Lehrer deshalb eine vorzeitige Impfung begrüßen würden. Bei den Grundkursen fahre man ein Wechselmodell. Es gibt A- und B-Gruppen, die mal an der Schule sind und mal zuhause lernen.

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„Die Erleichterung wäre groß“: Andreas Straetling, Rektor der Baedekerschule in Witten, würde sich wünschen, dass die Lehrer früher geimpft werden.
„Die Erleichterung wäre groß“: Andreas Straetling, Rektor der Baedekerschule in Witten, würde sich wünschen, dass die Lehrer früher geimpft werden. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Einen Wechsel aus Distanz- und Präsenzunterricht gibt es ab 22. Februar durchweg an den Grundschulen. Auch dort käme eine frühere Impfung der Lehrer offenbar gut an. „Die Bereitschaft wäre sehr hoch“, sagt Andreas Straetling, einer der beiden Sprecher der Wittener Grundschulen. „Die Erleichterung wäre sehr groß und die Befürchtung, sich anzustecken, kleiner“, so der Rektor der Baedekerschule.

Grundschulen in Witten wechseln zwischen Präsenz- und Distanzunterricht

Die Kinder kommen im Wechsel montags und donnerstags beziehungsweise dienstags und freitags. Mittwochs wechseln sich die Gruppen A und B ab. Am Montag erwartet Straetling 70 Kinder. Solange die Lehrer nicht geimpft werden, müsse man sich allein auf die geltenden Hygieneregeln verlassen: Abstand, FFP-2-Masken und zweimal pro Stunde lüften. Unterrichtet wird in Gruppen von zehn bis 13 Kindern. Eine einzige Kollegin aus einer Risikogruppe werde nicht im Präsenzunterricht eingesetzt.

„Hauptsache, wir werden geimpft“, sagt Bärbel Faustmann, Leiterin der Helene-Lohmann-Realschule, die am Montag die Zehner-Klassen zurückerwartet, 54 Kinder und zehn bis zwölf Schüler aus der Notbetreuung. Sie glaubt nicht, dass die Lehrer beim Impfen früher drankommen als geplant. „Dafür müsste es ja genug Impfstoff geben.“ Wenn das der Fall wäre, „wäre das natürlich prima“. Aktuell hätten viele Kolleginnen und Kollegen mehr Bedenken wegen der Mutationen.

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