Witten. Ab Montag (22.2.) dürfen auch in Witten wieder alle Kinder die Kita besuchen. Wie viele kommen, ist unklar – und von Normalbetrieb keine Rede.

Danach werden sich viele Eltern gesehnt haben: Auch in Witten dürfen ab Montag (22.2.) wieder alle Kinder in die Kita kommen. Das Land NRW hat die meisten Einschränkungen bei der Tagesbetreuung aufgehoben. Die Stadt sei am Karnevalsdienstag darüber informiert worden. „Wir sind gespannt, was uns zum Wochenbeginn erwartet“, sagt Sandra Brück-Peters, die die Kita Erlenschule in Annen leitet. Denn noch sei überhaupt nicht abzuschätzen, wie viele Kinder tatsächlich da sein werden.

Bisher galt der Appell an die Eltern, ihre Kinder möglichst zuhause zu lassen. Für die Kita Erlenschule sah das so aus, dass im Schnitt 35 bis 40 Prozent der normalerweise 105 Kinder vor Ort waren, die anderen sieben städtischen Kitas seien meist zur Hälfte ausgelastet gewesen, so die Stadt. „Manche haben wir über ein halbes Jahr lang nicht gesehen“, so Brück-Peters. Mit dem Online-Angebot „Kita at home“, das z.B. Links zu Liedern lieferte, hätten Eltern der Kita Erlenschule aber zumindest Anregungen für die Beschäftigung der Kleinen zuhause bekommen.

Stadt: In den Kitas in Witten fehlen Fachkräfte

Natürlich, sagt Brück-Peters, „schwebt über allem immer die Frage: Was wäre, wenn wieder jemand infiziert ist?“ Zwei Fälle gab es in der Kita. Doch die Leiterin glaubt, dass der Betrieb auch mit mehr Kindern sicher funktionieren wird. Eltern bringen ihren Nachwuchs zu unterschiedlichen Zeiten. Die Kinder betreten ihren Gruppenraum über das Außengelände, ziehen sich an der Garderobe aus und waschen ihre Hände gründlich, während sie zweimal „Alle meine Entchen“ singen. Alles findet weiterhin nur in der festen Gruppe statt. „Und wir sind mit FFP2-Masken gut versorgt.“

Die Personalplanung werde allerdings durch die strikte Trennung der Gruppen sehr schwierig, so Stadtsprecherin Lena Kücük. Fachkräfte fehlten, eine neue Ausschreibung werde aktuell vorbereitet. Zwei Erzieherinnen gelten als Risikopatientinnen und müssten vorläufig daheim bleiben. „Im Homeoffice erledigen sie Arbeiten für die Kitas, die nicht ortsgebunden sind.“

Es handelt sich noch nicht um eine Rückkehr zum Regelbetrieb

Um eine Rückkehr zum Regelbetrieb handelt es sich jedoch noch nicht, auch wenn am Montag alle Kinder kommen dürfen. Bis zum 7. März bleibt die Betreuungszeit um zehn Stunden pro Woche gekürzt. Danach, so die Stadt, sei – wenn die Infektionszahlen weiter sinken – voraussichtlich ein lokal eingeschränkter Regelbetrieb möglich. In einigen Fällen werde es allerdings wegen der knappen Personalsituation weiterhin zu einer Reduzierung der Betreuungszeiten kommen müssen. Denn: In Randzeiten dürfe keine Zusammenlegung von Kindern erfolgen, was sonst die übliche Vorgehensweise sei.

Er glaube, dass sich die Kitas ab Montag erst nach und nach füllen, sagt Jochen Winter, Geschäftsführer der Awo EN. In manchen der acht Kitas, die die Awo in Witten betreibt, seien aktuell nur 20, in anderen 80 Prozent der Kinder vor Ort. Auch er setzt auf die FFP2-Masken. „Das ist nicht schön, gerade für die Sprachbildung. Aber wir müssen Prioritäten setzen“, erinnert Winter an die Zeit vor allem Ende 2020, als die Awo-Kitas wegen Corona relativ häufig von Schließungen betroffen waren. Zwar sei der Krankenstand hoch, beklagt er. „Aber wir können alle Kitas führen.“

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