Witten. „Sahneschnitten“ klingen erst mal nicht nach Gesundheit. Bei einem besonderen Stadtteilprojekt in Witten sollen sie sogar zum Sport verführen.

Ein Bio-Bauernhof, Spielplätze und Parks – Heven hat viel zu bieten. Deshalb ist vom Quartiersmanagement Heven-Ost jetzt eine Karte mit 20 „Sahneschnitten“ rund um die Oberkrone und den Crengeldanz erstellt worden. Man könnte vielleicht auch „besondere Orte“ sagen.

Mehrere Wochen hatten Bürger im Viertel die Möglichkeit, der Stadt ihre persönlichen „Sahneschnitten“ zu verraten. Die zwei besten Vorschläge wurden mit einer großen Torte prämiert. Zu denen, die zu dem leckeren Stadtteil-Kuchen – um im Bild zu bleiben – beigetragen haben, gehört Gerd Gahr ein, ein Hevener Urgestein.

Gerd Gahr aus Witten schlug die Otto-Schott-Siedlung vor

Da er schon sein ganzes Leben im Quartier verbracht hat, darf sich der 64-Jährige mit Fug und Recht einen „richtigen Heven-Experte“ nennen. Der Vermessungstechniker machte das Quartiersmanagement auf die Schottsiedlung an der Otto-Seeling-Straße aufmerksam. Sie besteht aus vielen unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhäusern im bergischen Stil mit großen Gärten.

Eine „Sahneschnitte“ in Heven ist zweifelsohne die Schottsiedlung mit ihren Häusern im bergischen Stil.
Eine „Sahneschnitte“ in Heven ist zweifelsohne die Schottsiedlung mit ihren Häusern im bergischen Stil. © Archiv | Thomas Nitsche

Das Sahneschnitten-Projekt soll die Stadt „gesünder“ machen – auch wenn es erst mal nicht danach klingt – und die Menschen zu sportlicher Betätigung anregen. „Wir haben hier nicht nur tolle Menschen, sondern auch tolle Ecken“, sagt Ilka Triglone vom Quartiersmanagement . „Deshalb hatten wie die Idee, diese zu zeigen.“

Im Internet und per Anzeigen wurde dazu aufgerufen, Vorschläge einzusenden. Insgesamt sind sieben Hevener dem Aufruf nachgekommen. Die restlichen 13 „Sahneschnitten“ der Karte hat Ilka Triglone mit ihrem Kollegen Rolf Kappel ausgesucht. Manche davon befinden sich aber gar nicht in Heven – wie der Schwesternpark in der Nähe der Pferdebachstraße.

Das Projekt ist Teil des Programms „ Gesunde Stadt Witten “. Es wurden vier Routen erstellt, um die verschiedenen Orte kennenzulernen. Dazu gehören bekannte Lokalitäten wie der Eselsmarkt, das Papenholz und das Weichenwerk. In Zukunft sollen noch mehr Routen mit mehr „Sahneschnitten“ dazukommen. „Zugegeben, das Programm richtet sich erst mal an Familien mit Kindern“, sagt Ilka Triglone. Das solle sich in Zukunft aber ändern, indem noch neue Routen dazukommen.

Vier Routen durch das Quartier in Witten

Mit dieser Karte können die Wittener die verschiedenen Orte in Heven erkunden.
Mit dieser Karte können die Wittener die verschiedenen Orte in Heven erkunden. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Auf der Rückseite der Karte befinden sich verschiedene Sportübungen. „Bewegung ist wichtig. Gerade jetzt in der Corona-Zeit, in der viel Zeit zu Hause verbracht wird“, sagt Rolf Kappel. Künftig seien ähnliche Projekte auch noch in anderen Stadtteilen denkbar, sagt Stadtprecher Jörg Schäfer, „in der Innenstadt zum Beispiel. Da gibt es ja jetzt auch ein Quartiersmanagement“.

Das Projekt richtet sich nicht nur an Bewohner im Viertel. „Alle Wittener sind eingeladen, nach Heven zu kommen und sich unseren schönen Stadtteil anzuschauen“, sagt Ilka Triglone. Ihr Lieblingsort ist das Papenholz. „Da kann man richtig gut spazieren gehen.“

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