Witten. Das Projekt „Heimat Witten“ soll beim Berufseinstieg helfen. Dafür wurde extra ein Büro eröffnet. Was sind die Pläne und Angebote?

Die Stadt Witten hat das Projekt „Heimat Witten“ ins Leben gerufen. Es soll Langzeitarbeitslose ab 27 Jahren aus Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf beim Berufseinstieg unterstützen. Schwerpunkte sind Annen, Heven-Ost/Crengeldanz, aber auch Teile der Innenstadt. Hierfür wurde im Widey-Zentrum am Donnerstag (3.9.) als Anlaufstelle ein neues Büro des Bundesprogramms Biwaq (Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier) eröffnet.

Bürgermeisterin Sonja Leidemann gab den Startschuss und appellierte an junge Menschen, mehr Ausbildungsberufe auszuüben: „Wir haben auch in Witten viele Lehrstellen, die nicht besetzt werden können.“ Die Leute würden eher studieren, dabei hätte man zum Beispiel in handwerklichen Berufen oftmals mehr Einkommen. „Durch so eine Förderung können wir den Menschen zu Berufen verhelfen.“ Knapp 1,4 Millionen Euro Fördergelder wurden dafür vom Biwaq-Bundesprogramm zur Verfügung gestellt.

BIWAQ-Büro in Witten als Anlaufstelle eröffnet

Doch was sind die genauen Pläne? „Wir wollen die Leute in allen Bereichen unterstützen“, erklärte Projektleiterin Anke England. Im Biwaq-Büro würde den Interessierten von Anfang an unter die Arme gegriffen. Das geht schon bei der Bewerbung los. „Viele Menschen wissen gar nicht, wie man eine Bewerbung schreibt.“ Da auch dies mittlerweile vor allem online abläuft, wurde das Büro mit modernen Computern ausgestattet. Dadurch sollen die digitalen Kompetenzen der Teilnehmer gestärkt werden. England: „Viele Leute surfen zwar im Internet herum, machen das aber nicht zielgerichtet.“ Dafür gibt es dann spezielle EDV-Schulungen.

Auch die Awo, der Kolpingverband und die Wabe sind an dem Projekt beteiligt. „Alle sind in unserem Büro vertreten“, sagte England. Dadurch hätten die Teilnehmer immer den richtigen Ansprechpartner in verschiedenen Bereichen vor Ort. So könnten Kolpingmitglieder zum Beispiel bei Bewerbungen helfen, die Wabe hingegen Menschen unterstützen, die im Bereich Grün-und Wegebau arbeiten wollen. Bei der Awo könnten sich Alleinerziehende informieren.

Das Projekt soll 357 Teilnehmern zum Job verhelfen

Das Projekt besteht aber nicht nur aus dem Büro. Das ist zwar die erste Anlaufstelle, die Mitarbeiter sind aber auch in den Stadtteilen präsent. Dafür wird das Beratungsmobil von Kolping genutzt.

Bis Ende 2022 soll 357 Teilnehmern beim Berufseinstieg geholfen werden. „Heimat Witten“ läuft bereits seit dem 1. Januar. „Durch Corona hat sich aber alles etwas nach hinten verschoben“, erklärte Anke England. Doch jetzt kann es endlich richtig losgehen.

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