Witten. Die City und Heven-Ost/Crengeldanz sollen schöner werden. Zwei Millionen Euro gibt’s dafür in diesem Jahr. Damit kann Witten einiges bewegen.

Witten soll schöner werden. Neu gestaltete Plätze, frischer Putz an den Fassaden, weniger Leerstand – all das soll für mehr Aufenthaltsqualität sorgen. Das geht nur mit viel Geld. Deshalb freut sich die Stadt Witten, dass das Land nun die beantragten Fördermittel für 2019 bewilligt hat. Es fließen 550.000 Euro für die Erneuerung der Innenstadt und 1,45 Millionen Euro fürs Quartier Heven-Ost/Crengeldanz.

100.000 Euro will die Verwaltung in eine Machbarkeitsstudie für die Umgestaltung des Platzes an der Gedächtniskirche investieren. Wittens größte innenstädtische Parkfläche in Höhe des Rathauses, die mitten im Wohngebiet etwa 120 Stellplätze bietet, soll nicht mehr nur für Autofahrer attraktiv sein. Die sollen in Zukunft möglichst unterirdisch parken, so ein Szenario. Es sei also zum Beispiel angedacht, ein Parkhaus unter den Platz zu bauen, sagt Bürgermeisterin Sonja Leidemann.

Wittens Platz an der Gedächtniskirche bleibt keine reine Parkfläche

Alternativ könnte – ähnlich wie auf dem Karl-Marx-Platz – nur ein Teil als Parkraum dienen, während der Rest zum Quartiersplatz wird. Oder doch mit Wohnhäusern bebaut wird? Was tatsächlich möglich ist, soll die Studie klären, sagt Petra Klein, die die gesamtstädtischen Erneuerungsprozesse im Planungsamt koordiniert. Abstimmen muss sich die Stadt da allerdings mit der Evangelischen Kirche, die Haupteigentümer des Platzes ist. Außerdem muss zunächst untersucht werden, welche Nutzung der Baugrund aufgrund seiner Bergbauvergangenheit überhaupt zulässt.

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Ein City- und ein Quartiersmanager sollen ein Büro an der unteren Bahnhofstraße in Witten bekommen.
Ein City- und ein Quartiersmanager sollen ein Büro an der unteren Bahnhofstraße in Witten bekommen. © Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

Ein City- und ein Quartiersmanager sollen sich in Zukunft darum kümmern, dass sich verschiedene Akteure in der Innenstadt vernetzen, um neue Ideen für ihr Umfeld zu entwickeln. Der fürs Quartier ist mehr Bindeglied für die Anwohner, der für die City eher für die Geschäftsleute. Beide sollen ein Büro an der unteren Bahnhofstraße bekommen. Damit könnte dort ein Leerstand behoben werden. Welcher – das sei in diesem Stadium noch unklar, so Stadtbaurat Stefan Rommelfanger.

Stellen für City- und Quartiersmanager werden europaweit ausgeschrieben

300.000 Euro stehen für die beiden Manager zur Verfügung. Sie werden nicht bei der Stadt angestellt, sondern werden Dienstleister sein. Loslegen können sie voraussichtlich erst im Sommer 2021, schätzt Stadtplaner Claudio Rabe. Denn angesichts dieser Summe müssen die Stellen europaweit ausgeschrieben werden. Später soll ein Architekt die Manager unterstützen. Damit trotzdem lokales Know-how vor Ort ist, sei die Kooperation mit einem örtlichen Träger möglich. In Annen ist zum Beispiel die Awo beteiligt.

Diese Konzepte verändern die Stadt

Das „Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept Innenstadt Witten 2018-2025“, kurz: ISEK Innenstadt, hat der Rat nach zweijähriger Erarbeitung Ende November 2018 beschlossen. Das 125 Seiten umfassende Strategiepapier gibt’s als Broschüre im Planungsamt, 581-4148.

Weitere städtebauliche Entwicklungskonzepte gibt es auch für die „Soziale Stadt“ Heven-Ost/Crengeldanz sowie für das Uni-Umfeld und das Bildungsquartier Annen, das den Neubau der Baedekerschule neben dem Parkplatz des Annener Hallenbads und einer neuen Schulsporthalle vorsieht.

Weitere 50.000 Euro sind fürs Quartiersmanagement gedacht. Das soll damit Veranstaltungen im Stadtteil auf die Beine stellen und sich im Netz präsentieren.

Neues Konzept fürs Parken, aber auch für Radverkehr, Bus und Bahn

100.000 Euro fließen in ein Mobilitäts- und Parkraumkonzept. Eine Erhebung hatte gezeigt: Es gibt genug Parkplätze in der City, 5300 insgesamt. Aber nur 66 Prozent sind belegt. Vor allem in Parkhäusern gibt’s noch viele Lücken – selbst zu Hauptparkzeiten zwischen 10 und 12 Uhr. „Die Wittener fahren nicht so gerne in ein Parkhaus“, weiß die Bürgermeisterin. Deshalb müsse man die Parkhäuser so verändern, dass sie keinen Angstraum mehr darstellen. Gleichzeitig geht es bei dem Mobilitätskonzept darum, Vorschläge für den Radverkehr sowie Bus und Bahn zu entwickeln.