Witten. Es war nicht schön, das Ende von Galeria Karstadt Kaufhof in Witten. Es war auch kein würdiges Abschiednehmen. Alles muss raus? Wie bitter.

52 Jahre jüngere Kaufhaus-Geschichte in Witten haben am Donnerstag mit dem letzten Kaufhof-Tag ein trauriges Ende gefunden. Ein Ende, das der Geschichte dieses einst so stolzen Warenhaus an der oberen Bahnhofstraße nicht würdig war. Ausverkauf. Eine Rabattschlacht wie im Ein-Euro-Laden. Doch letztlich kommt es darauf nicht mehr an. An dem Ast wurde schon viel früher gesägt.

Fakt ist: Trotz so mancher Schließungsgerüchte in den vergangenen Jahren kam das Ende dann doch schnell, spätestens als Karstadt-Eigner René Benko beim Kaufhof einstieg. Die Filiale in Witten, offenbar noch eine der umsatzstärkeren, wurde Opfer des Kahlschlags in dem angeschlagenen Konzern und eines knallharten Sanierungskurses. Raus aus dem Mietvertrag und Ende im Gelände.

Witten darf, Witten wird nicht sterben

Dass die Mitarbeiter nach Jahrzehnten im Unternehmen nicht mal eine Abfindung bekommen, die den Namen verdient hätte, macht ihnen den Abschied nicht leichter. Transfergesellschaft gut und schön. Aber ist das eine Hoffnung? Das Schicksal der Mitarbeiter ist das eine, die Zukunft der Stadt das andere.

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Nein, Witten wird, Witten darf nicht sterben. Aber es darf auch nicht so lange dauern wie in manchen anderen Revierstädten, bis in die große leere Kaufhaus-Immobilie wieder Leben einkehrt. Jetzt sind alle gefragt, Stadtplaner, Handel, Investoren, Eigentümer, um aus der Krise eine Chance werden zu lassen. Am Ende kommt es aber auch auf die Kunden an. Letztlich sind sie es, die das Schicksal der Einkaufsstadt Witten mitentscheiden.

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