Witten. Wenn Kaufhof in Witten am 17. Oktober schließt, wird das die City verändern. Der Stadtbaurat kündigte jetzt erste Schritte an, was man tun will.
Wie könnte es an der Einkaufsstraße in Witten weitergehen, wenn Kaufhof am Samstag, 17. Oktober, die Innenstadt verlässt? Stadtbaurat Stefan Rommelfanger hat bereits ein paar Ideen, weiß aber auch: Veränderung braucht Zeit.
Was die Kaufhof-Immobilie betreffe, wolle die Stadt Witten mit dem Eigentümer, der Firma Saller aus Weimar, „gemeinsame Perspektiven“ entwickeln, so der Beigeordnete. Wahrscheinlich sei, dass das Gebäude an der Bahnhofstraße in Witten nach einer Übergangsphase eine Mischung aus Wohnraum, Handel, Gastronomie und Gewerbe beherberge.
„Lokaler Kümmerer“ soll die Einkaufszone in Witten im Blick haben
Die Überlegungen beschränken sich aber nicht auf die Zukunft der Kaufhaus-Immobilie. „Wir wollen ein Profil entwickeln für unsere Einkaufszone“, so Rommelfanger. Gemeinsam mit Händlern, Politik, Standortgemeinschaft, aber auch mit externen Experten sollen Fragen beantwortet werden wie: „Welche Sortimente fehlen jetzt in Witten? Wo könnte man die unterbringen?“
Konkrete Angaben macht der Stadtbaurat noch nicht. Nur so viel: Es soll einen „lokalen Kümmerer“ geben, ein Centermanagement, das aber die ganze Bahnhofstraße im Blick hat. Dafür will die Stadt Witten bis Ende Oktober Fördermittel beim Land NRW beantragen.
Darüber hinaus soll noch dieses Jahr, voraussichtlich Ende November/Anfang Dezember, ein Quartiersbüro eröffnen. „Wir warten, bis sich der neue Stadtrat konzipiert hat“, sagt der Dezernent. Der Auftrag für diese Anlaufstelle sei aber bereits vergeben, auch Personal gebe es schon. Ende des Jahres könnten Bürger dort dann etwa Geld für Projekte beantragen, zum Beispiel für Kunstaktionen oder um Bäume zu pflanzen.
Online-Shops, Coronavirus und Kaufhof-Aus haben Einzelhandel in Witten verändert
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„Wir wollen den Standort insgesamt verändern. Das hilft auch dem Handel“, sagt Rommelfanger. Für mehr Aufenthaltsqualität sollten etwa Straßenbahn- und Radverkehr gestärkt sowie Plätze mit Grün und Bänken aufgewertet werden. All das könne zeigen, „dass die Innenstadt lebenswert ist und noch lebenswerter werden kann“.
Das Ende von Kaufhof in Witten habe einmal mehr zu der Erkenntnis geführt, „dass wir uns intensiv um die Innenstadt kümmern müssen“, so der Stadtbaurat. Veränderungen im Einzelhandel ließen sich schon lange beobachten, etwa aufgrund der Konkurrenz durch Online-Shops. Das Coronavirus und die Schließung von Kaufhof hätte indes wie Katalysatoren gewirkt. Umso wichtiger sei es, in der aktuell „lethargischen Stimmung“ ein Gegengewicht zu schaffen und „positive Impulse“ zu setzen, so Rommelfanger.
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