Witten. Film ab: Der Betrieb im Wittener Burg-Kino geht am Samstag (30.5.) wieder los – mit sechs Kassenschlagern. Einiges wird sich aber ändern.

Nach mehrmonatiger Zwangspause geht es am Samstag (30.5.) im Burg-Kino wieder los. Allerdings gibt es wegen Corona einige Veränderungen. Es werden nur die drei großen Säle bespielt, der vierte, kleine bleibt leer. Außerdem stehen nur zwei Vorstellungen am Tag auf dem Programm – um 17 und um 20 Uhr. Kleines Bonbon für Cineasten: In der ersten Woche kosten alle 2D-Filme nur fünf Euro Eintritt.

Zum Start laufen der „Joker“, das „Perfekte Geheimnis“ und die „Känguru-Chroniken“. Nachmittags gibt es die „Heinzels“, „Sonic“ und „Onward“. Die Kinderfilme beginnen statt um 15 erst um 17 Uhr. „Bei drei Filmen pro Tag müsste ich um 14 Uhr anfangen, um den Ein- und Auslass geordnet regeln zu können“, erklärt Kinobetreiber Joachim Schumacher. Das sei aber viel zu früh. „Um die Zeit kommt keiner.“

Nächste Woche gibt es im Kino in Witten Neues aus Südkorea

Die Filme, mit denen die Burg ab Samstag startet, sind zwar Kassenschlager, aber nicht ganz neu. „Es gibt ja gerade nichts Aktuelles“, sagt der 61-jährige Kino-Chef. Alle Filmstarts, so wie der neue Bond etwa, seien verschoben worden. Allerdings bekomme er nächste Woche „Rettet den Zoo“ rein, eine Komödie aus Südkorea. Kennt man nicht? Egal: „Das kann trotzdem ein Erfolg werden“, sagt Schumacher, der noch zwei weitere Kinos in Moers und Delmenhorst betreibt. „Parasite“ – ebenfalls aus Südkorea – habe im letzten Jahr auch niemand auf dem Schirm gehabt und dann doch Preise abgeräumt. „Wir nennen solche Filme ,Schläfer’ – Dirty Dancing war damals auch einer.“

Der Film „Onward“ läuft am Samstag (30.5.) im Burg-Kino in Witten
Der Film „Onward“ läuft am Samstag (30.5.) im Burg-Kino in Witten © Pixar

Die Corona-Regeln werden im Kino sichtbar sein. Cola, Popcorn und Chips dürfen zwar verkauft werden und Masken sind – wie im Restaurant – auch nur auf den Gängen vorgeschrieben. Aber im Saal müssen die Abstandsregeln eingehalten werden. Gruppen können kommen, zumindest so, wie es die Kontaktbeschränkungen erlauben. Aber rechts, links, davor und dahinter muss Abstand gehalten werden.

„Wir können nur etwa 30 bis 40 Prozent der Plätze verkaufen“, so Schumacher. Das sei wenig, aber „besser als nichts“. Deswegen will er auch nicht lange fackeln: „Wir dürfen wieder aufmachen, also machen wir auf.“ Ob es sich lohnt, werde man sehen.

Rund 100.000 Euro Umsatz fehlen seit März

So oder so: Der Burg-Betreiber ist auf jeden Fall froh, dass es endlich wieder losgeht. Rund 100.000 Euro Umsatz ist ihm durch den Lockdown seit Mitte März verloren gegangen – allein im Kino in Witten. Dass der Filmpalast überhaupt noch da ist, verdanke er der Vermieterin. „Sie hat mir die Miete während des Lockdown zum Glück gestundet.“ Denn finanziell sei die Situation äußerst schwierig.

Schumacher hat bislang gerade einmal 3000 Euro Landeshilfe erhalten, die Bundesmittel fehlen noch. „Die Anträge sind gestellt. Aber unser Firmensitz ist in Niedersachsen, da wird das alles sehr langsam abgewickelt.“ Die Kosten seien während der Schließung weitergelaufen. Der Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Altmaier, die Betriebskosten bis Ende des Jahres zu übernehmen, käme Burg-Betreiber Schumacher daher sehr recht. „Das wäre echt schön. Wenn das kommt, dann hätten wir keine Probleme mehr.“

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