Witten. Die Wittener Bürger Gemeinschaft (WBG) geht mit dem Zahnarzt Dr. Richard Surrey als Bürgermeisterkandidat in die Kommunalwahl. Eine Überraschung.
Als Stadtteilvertreter Annens, Sachkundiger Bürger und Zahnärztesprecher ist Dr. Richard Surrey zwar kein unbeschriebenes politisches Blatt. Als Bürgermeisterkandidat für die Wittener Bürger Gemeinschaft (WBG) hatte man den 55-Jährigen aber nicht auf dem Zettel.
Das Bürgerforum in Witten hatte es zuerst erfolgreich mit Ärzten versucht
Die WBG, als Kleinfraktion im Wittener Rat vertreten, gab die Nominierung Surreys nach ihrer Mitglieder- und Aufstellungsversammlung zur Kommunalwahl am Wochenende im Ardey-Hotel bekannt. WBG-Vorsitzender Siegmut Brömmelsiek spricht von einer „stattlichen Persönlichkeit“. Dass die WBG auf einen Arzt setzt, der einen großen Patientenstamm habe, weckt Erinnerungen an das Bürgerforum, das einst gleich mit mehreren Medizinern ins Stadtparlament einzog
Surrey setze sich sich seit vielen Jahren für Entwicklung Annens ein, so die WBG. Auf seine Fahnen hat er sich unter anderem mehr Bürgerbeteiligung geschrieben, eine bessere Zusammenarbeit zwischen Rat und Verwaltung, die Gesundung der städtischen Finanzen, weniger Gewerbe- und Grundsteuern sowie eine Belebung der Innenstadt.
Eigentlich hätte der Kandidat der WBG in Witten Michael Hasenkamp heißen sollen
Innerhalb der WBG hebt der ehemalige Besitzer von Wittens einst größter Eisdiele gerade den Teamgeist hervor – nach dem überstandenen „Desaster“ mit Michael Hasenkamp. Eigentlich wollte das einstige „enfant terrible“ der Wittener Politik von der WBG als Bürgermeisterkandidat ins Rennen geschickt werden. Doch es endete wie so oft: Hasenkamp überwarf sich mit der Partei.
SPD in Witten kürt Sonja Leidemann am 27. Juni offiziell als Bürgermeisterkandidatin
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Mit Surrey vervollständigt sich allmählich das Bild, wer bei der Kommunalwahl am 13. September seinen Hut als Bürgermeisterkandidat in den Ring wirft. Zweiter Vertreter einer Kleinstfraktion ist Pirat Stefan Borggraefe. Bei der SPD, die ihre Aufstellungsversammlung wegen Corona auf den 27. Juni verschoben hat, läuft alles auf Amtsinhaberin Sonja Leidemann als Kandidatin hinaus. Gegen sie wird Lars König für die CDU antreten. Sollte er verlieren, bekäme er den Fraktionsvorsitz. Denn Klaus Noske lässt sich nach 16 Jahren an der Spitze der Unionsfraktion nicht mehr aufstellen. Er kandidiert für den Kreistag.
Ob die Grünen nach ihrem langem Schweigen seit der erfolgreichen Europawahl doch noch einen eigenen Kandidaten aus dem Ärmel zaubern oder vielleicht wieder Sonja Leidemann unterstützen,, dürfte sich Mitte Juni entscheiden, wenn die Bewerber für Rat und Kreistag bestimmt werden.