Witten. Klagen gab es seit Jahren, 2018 dann einen schweren Unfall. Endlich gibt es eine Treppe, die zur Schwalbe-Anlegestelle an der Uferstraße führt.

Seit Jahren hat SPD-Ratsherr Klaus Wiegand auf den gefährlich steilen Zugang zur Schwalbe-Anlegestelle an der Uferstraße hingewiesen. Jetzt wurde das Problem entschärft, das Senioren, Gehbehinderte und Familien mit Kinderwagen hatten, die dort in Bommern zu einer Fahrt über die Ruhr mit dem Fahrgastschiff der Stadtwerke starten wollten. Stadt und Stadtwerke haben eine Treppe am steilen Hang anlegen lassen. Endlich.

Im Juli 2018 war eine über 80-jährige Wittenerin auf dem oberen Steilstück nach einem Ausflug mit der Schwalbe gestürzt. Die Frau hatte sich einen Oberschenkelhals gebrochen, musste eine mehrstündige Operation über sich ergehen lassen, wie unsere Redaktion damals erfuhr. Nach dem Unfall reagierten die Stadtwerke, obwohl es sich um städtischen Grund handelt. An der Uferstraße, vor dem Eingang zum Schwalbe-Anleger, wurde ein großes Schild aufgestellt, das mit „Achtung! Gefährlicher, steiler Weg" seither auf die Situation hinweist. Auch auf den Umstand, dass die Benutzung des Zugangs auf eigene Gefahr geschieht und es alternative Anlegestellen der Schwalbe gibt - an der Lakebrücke und auch am Freizeitbad Heveney.

„Für Rollstuhlfahrer ist die Treppe aber leider nicht geeignet"

Klaus Wiegand betont, dass ihn bereits seit Jahrzehnten Beschwerden von Bürgern zur steilen, oberen Rampe zum Schwalbe-Anleger erreicht haben. „Ich habe deswegen immer wieder Gespräche mit der Stadt und den Stadtwerken geführt." Es sei ein Hin und Her gewesen - was die Frage der Zuständigkeit angehe. Jetzt haben sich die Stadtwerke beim Treppenbau - nach einem längeren Abstimmungsprozess mit der Stadt, wie es heißt - den Hut aufgesetzt. Die rund 20.000 Euro teure neue Treppe sei ein Gemeinschaftsprojekt, wie Stadtwerke-Prokurist Markus Borgiel gegenüber unserer Redaktion betont.

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Die Überlegung, wie die Treppe idealerweise gestaltet sein solle, habe längere Zeit in Anspruch genommen, so Borgiel. Ratsherr Klaus Wiegand, selbst Bommeraner, hatte einen Serpentinenweg mit Geländer vorgeschlagen, was sich aber als nicht praktikabel herausstellte. Entstanden ist jetzt eine Treppe mit Podesten, die auch Menschen - mit Unterstützung - benutzen können, die auf einen Rollator angewiesen sind. Borgiel: „Für Rollstuhlfahrer ist die Treppe aber leider nicht geeignet." Was jetzt noch installiert werden müsse, sei ein Geländer.

Hochzeiten an Bord der Schwalbe wurden zunächst bis Mitte Mai abgesagt

Normalerweise wäre die MS Schwalbe II schon im April zwischen der Bommeraner Uferstraße und dem Kemnader See unterwegs gewesen. In Corona-Zeiten darf das Fahrgastschiff nicht auslaufen, liegt fest vor dem Schleußenwärterhäuschen in Heven. 30.000 bis 35.000 Fahrgäste genießen sonst jährlich eine „Tour de Ruhr" auf dem Wasser. Ob die Schwalbe in dieser Saison überhaupt noch fahren kann, steht aufgrund der Corona-Lage noch in den Sternen. Markus Borgiel: „So ein Schiff ist schon ein enger Raum. Da können im Sommer schon einmal 150 Leute dicht gedrängt an Bord zusammen sein."

Die Schwalbe ist auch eine begehrte Hochzeits-Location. Die Stadtwerke haben entsprechende Buchungen bislang erst einmal bis Mitte Mai abgesagt. Eine gute Nachricht: Keiner der drei Schwalbe-Kapitäne wurde in Kurzarbeit geschickt. „Auf dem Schiff wird gestrichen, es laufen Renovierungsarbeiten", so Markus Borgiel.