Witten. . Über 80-Jährige erlitt einen Oberschenkelhalsbruch an der Uferstraße. Über die Rampe gibt es seit Jahren Klagen. Die SPD fordert eine Lösung.

Klaus Wiegand (75) nennt die steile obere Rampe zum Schwalbe-Anleger Uferstraße „eine Zumutung“ für Senioren, Gehbehinderte und Familien mit Kinderwagen. Die Beschwerden, die den SPD-Ratsherren „in Jahrzehnten“ dazu schon erreicht haben, kann er gar nicht mehr zählen. „Immer wieder bin ich auf der Suche nach den Zuständigen an die Stadt und an die Stadtwerke herangetreten und habe auf die Dringlichkeit hingewiesen, die Gefahrenstelle zu entschärfen, bevor dort jemand böse stürzt!“

Seniorin musst nach dem Sturz operiert werden

Genau das ist jetzt passiert. Im Juli ist eine über 80-jährige Wittenerin auf dem oberen Steilstück nach einem Ausflug mit der Schwalbe hingefallen. „Sie hat ihre Schwester mit umgerissen und kam nicht mehr hoch“, sagt eine Bommeranerin (63), die hinzukam. Der Krankenwagen musste gerufen werden. Zwei Tage später erfuhr sie vom Sohn der gestürzten Seniorin: „Seine Mutter hatte sich den Oberschenkelhals gebrochen, sie wurde sechs Stunden operiert.“ Die 63-Jährige weiß von weiteren Stürzen. Ein Rentner sei aufs Knie gefallen, habe eine OP gebraucht. Ein jüngerer Mann sei nur ausgerutscht, „die Hose war kaputt“.

Das Foto zeigt die untere Rampe, die zur Ruhr führt. Diesen Bereich haben die Stadtwerke vor rund 15 Jahren neu pflastern lassen.
Das Foto zeigt die untere Rampe, die zur Ruhr führt. Diesen Bereich haben die Stadtwerke vor rund 15 Jahren neu pflastern lassen. © Archiv, Walter Fischer

Wann immer er bei Stadt und Stadtwerken vorgesprochen habe, habe sich niemand so recht zuständig gefühlt, den steilen Zugang umzugestalten, so Wiegand. Geschehen sei in all den Jahren fast nichts. Das gilt nicht für die untere Rampe, direkt am Wasser. Die haben die Stadtwerke vor 15 Jahren selbst neu gepflastert. Das Gelände dort gehört dem Ruhrverband.

Geländer ist nicht mehr fest verankert

Auch interessant

Steiler und gefährlicher ist aber die obere Rampe, hoch zur Uferstraße. Dort gehört das Grundstück der Stadt. Zwar gibt es am Vereinsheim der Kanu-Gemeinschaft ein Geländer. Es wackelt aber erheblich. Die Rampe ist so steil, dass Autos oder Bootsanhänger auf der Kuppe aufsetzen und Kratzspuren hinterlassen.

Eine Lösung wüsste Wiegand wohl: Ein Serpentinenweg mit Geländer, der sich den Berg hochschlängelt, könnte die Rampe entschärfen. Auch das hat er Stadt und Stadtwerken schon vorgetragen. In einer Anfrage fordert die SPD-Fraktion jetzt Rechenschaft, wie die Stadt dazu steht. Und auch, ob sie ihrer Verkehrssicherungspflicht ausreichend nachgekommen ist.

Stadt und Stadtwerke nehmen noch nicht Stellung

Auf WAZ-Anfrage teilte die Stadt mit, dass die „Prüfung des komplexen Sachverhaltes noch nicht abgeschlossen ist“ und man zuerst die Fraktionen informieren wolle. Die Stadtwerke verwiesen auf den „laufenden Abstimmungsprozess“. Sprecher Thomas Lindner hob hervor: „Der Unfall tut uns natürlich sehr leid und wir wünschen der betroffenen Dame baldige und bestmögliche Genesung.“