Witten. Zwei weitere Wittener haben sich nach Informationen der WAZ infiziert – wobei der Kreis offiziell nur einen neuen Fall aus der Ruhrstadt meldet.

Es gibt zwei Corona-Neuinfektionen in Witten – zumindest nach Informationen dieser Redaktion. Der EN-Kreis bestätigte bislang nur einen weiteren Fall. Bei einem der Betroffenen handelt es sich um einen 53-jährigen Mann. Diesen Fall kann der EN-Kreis bestätigen, die zweite Neuinfektion allerdings noch nicht.

Der Kreis zählt deshalb bisher nur zwei bestätigte Corona-Fälle aus Witten, den des 53-jährigen und jenen der 25-Jährigen, die positiv nach einem Skiurlaub in Österreich getestet worden war und gar nicht nach Witten zurückkehrt ist – weil sie bis zur Genesung bei ihren Eltern in einem anderen Teil von NRW bleibt.

Zahl der Verdachtsfälle im EN-Kreis ist auf 71 gestiegen

Die Zahl der im EN-Kreis positiv auf den Erreger Sars-Cov-2 getesteten Personen ist laut Gesundheitsamt inzwischen auf dreizehn gestiegen. Nimmt man den vom Kreis nicht bestätigten Wittener Fall hinzu, wären es vierzehn. Die anderen Betroffenen wohnen in Hattingen (4), Sprockhövel (5), Ennepetal (1) und Wetter (1). Dabei handele es sich vorwiegend um Rückkehrer aus Ischgl und Südtirol, sagt Dr. Arne Meinshausen. Der Wittener Mediziner unterstützt mit drei weiteren Kollegen das Gesundheitsamt bei der Abklärung, ob ein Verdachtsfall vorliegt.

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Die Zahl der begründeten Verdachtsfälle im Kreis hat sich inzwischen auf 71 erhöht. Sie verteilen sich auf Ennepetal (8), Gevelsberg (9), Hattingen (17), Herdecke (6), Schwelm (4), Sprockhövel (6), Wetter (5) und Witten (13). Für die bestätigten Fälle sowie für die begründeten Verdachtsfälle ist häusliche Quarantäne angeordnet. Diese Vorgabe gilt darüber hinaus für 163 weitere Personen im Kreis. Hauptgrund hierfür: Sie hatten Kontakt mit Menschen, die als begründeter Verdachtsfall gelten.

Hausbesuche für Corona-Patienten in Witten sind jetzt möglich

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Eine gute Nachricht für alle unter Hausquarantäne stehenden Personen: Es ist nun möglich, über die Nummer des hausärztlichen Bereitschaftsdienstes (116 117) den Besuch eines Arztes anzufragen. Möglich ist dies bislang werktags ab 18 Uhr, am Wochenende ganztägig. „Noch am selben Tag wird dann ein geschützter Hausbesuch ermöglicht, meist innerhalb von zwei Stunden“, sagt Meinshausen.

EN-Kreis will künftig auch am Wochenende Abstrich nehmen

Da die Zahl der begründeten Verdachtsfälle und die der tatsächlichen Infektionen in den nächsten Tagen steigen werde, arbeite die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe bereits daran, ihre Kapazitäten für den Notdienst auszubauen, so der Herbeder Arzt. Wichtig: Diese Hausbesuche sind ausschließlich begründeten Verdachtsfällen vorbehalten, also Menschen, die unter Hausquarantäne stehen, sowie positiv auf den Virus getesteten Personen.

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Auch der Kreis will seine Anstrengungen erhöhen: So werden die mobilen Abstriche nun auch am Wochenende durchgeführt. Auch soll die Zahl der eingesetzten Fahrzeuge in der kommenden Woche weiter erhöht werden. Derzeit fahren zwei umgebaute Notarztwagen zu Verdachtsfällen, um Proben zu nehmen.

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Kontakt zum Jobcenter am besten nur noch per Telefon

Besuche in allen Stellen der Kreisverwaltung sind ab Montag (16.3.) nach Vorgaben des Krisenstabes nur noch mit Termin möglich. Dazu zählen auch die Gebäude des Jobcenters EN. Termine sollen nur noch für dringende Anliegen vergeben werden. Wann immer möglich soll der Kontakt über Telefon, Email und Brief erfolgen.

Die Maßnahmen dienen auch dazu, die Kreisverwaltung unter anderem mit Gesundheitsamt, Leitstelle und Krisenstab arbeitsfähig zu halten, so Landrat Olaf Schade. Weniger Kontakte bedeuteten weniger Ansteckungsgefahr. Unter den Mitarbeitern der Kreisverwaltung gibt es seit Freitag den ersten begründeten Verdachtsfall.

Das Bürgertelefon des Kreises ist weiterhin von 8 bis 18 Uhr unter der Rufnummer 02333/4031449 erreichbar – auch am Wochenende.

Auf die kommenden Woche blickt Meinshausen, Geschäftsführer der Ärztlichen Qualitätsgemeinschaft Witten, mit Sorge. „Ich gehe davon aus, dass NRW in ein bis zwei Wochen vom Robert Koch Institut zum Risikogebiet erklärt wird“, sagt der 62-Jährige. Denn man könne nun die Infektionswege nicht mehr nachvollziehen. Bislang habe man es – auch dank der Bemühungen des Gesundheitsamtes – geschafft, dass Witten „lange Zeit ein weißer Fleck geblieben“ sei. „Jetzt können wir uns der Entwicklung aber nicht mehr verschließen.“ Wichtig sei weiterhin, die Hausarztpraxen „coronafrei“ zu halten, um die ärztliche Versorgung der Bürger sicherzustellen.

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