Witten. . Bei der Sanierung des Wittener Hauptbahnhofs wird wohl ein Kleber benutzt, auf dem die Vögel haften bleiben - bis sie entfernt werden.
Die Wittener Stadttaubeninitiative ärgert sich über Aussagen der Bahnhofsmiteigentümer Markus Bürger und Radomir Zecevic. In unserer Samstagsausgabe wurde darüber berichtet, dass die Tauben in der Bahnhofshalle „mit einem Zauber-Gel, das schon an der Güterhalle gefruchtet hat, biologisch, aber trotzdem dauerhaft vertrieben werden“.
„Wir betrachten es als fraglich, dass man mit einem Gel ein standorttreues Tier wie eine Taube dauerhaft vertreiben kann“, sagt dazu die Vorsitzende der Initiative, Lilo Ellis. Jenes Zauber-Gel sei nichts anderes als ein Kleber, auf dem die Tiere mit ihren Beinen haften bleiben, bis man sie – wie auch immer – entfernt.
Tierschützer wollen Anzeige erstatten
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Im Internet werden solche „Taubenvergrämungs-Pasten“ mit ihrer „maximalen Haftkraft“ beworben. Nicht gezeigt wird im Netz, wie man die Tauben von den Klebestellen wieder abbekommt.
„Wir können nur annehmen, dass die Tauben umgebracht werden“, sagt Ellis. Der Verein wolle sich mit den Bahnhofsbesitzern in Verbindung setzen und beim Veterinäramt Anzeige erstatten. „Wir würden die Tauben doch einfangen“, betont die Initiative. Allein 2016 habe der Verein 191 Taubeneier in der Wittener City entfernt, 368 weitere aus dem Taubenturm im Lutherpark.
Anmerkung der Redaktion: Der Wittener Bahnhofseigentümer weist die Vorwürfe zurück. Gegen Tauben werde ein Gel eingesetzt, das über den Geruchssinn der Tauben funktioniere, kein Kleber. Mehr lesen Sie hier.