Witten. . Der Bahnhof wird Zug um Zug herausgeputzt: Außen ist jetzt alles fertig.Die Buchhandlung kann bald umziehen. Dann wird die Halle runderneuert
- Das frühere Schmuddelkind erhebt sich wie Phönix aus der Asche. Die Außenarbeiten sind jetzt abgeschlossen
- Drinnen ist der alte Wartesaal fast fertig für den Umzug der Bahnhofsbuchhandlung. Mitte März soll diese eröffnen
- Dann wird es auch die große Eingangshalle modernisiert: Boden, Licht, Taubenschutz und Automaten werden erneuert
Am und im Wittener Hauptbahnhof geht es Schlag auf Schlag voran. Genauer: Zug um Zug. „Wir liegen super im Zeitplan“, freut sich Miteigentümer Markus Bürger, der das Empfangsgebäude aus dem Jahre 1901 gemeinsam mit Radomir Zecevic gründlich aufmöbelt. Auch bei den Kosten sei man bisher „im Rahmen“ geblieben. Die Gesamtinvestition soll zwischen zwei und drei Millionen Euro liegen, was Bürger selbst gar nicht so gerne an die große Glocke hängt.
Dabei besteht kein Grund für falsche Bescheidenheit: Denn das einstige Schmuddelkind erhebt sich weiter wie Phoenix aus der Asche. An die neuen Dächer und Fenster und gestrahlten Fassaden rundherum hatte man sich schon fast gewöhnt. Jetzt werden auf der Rückseite die letzten Schweißbahnen gelegt. Die Sandstein-Ornamente und -Obelisken strahlen wie neu. Der großen Mauerbogen glänzt durch die Abwesenheit von Graffiti. Moderne Videotechnik soll künftig dafür sorgen, dass das so bleibt. Durchs neue Oberlicht auf dieser Seite – eine „Lichtkuppel – wird auch Tageslicht in die Frittenschmiede fallen, die unten in das frühere Lokal des Reisebüros einziehen wird. Die Außenarbeiten sind damit abgeschlossen.
Der ehemalige Wartesaal ist nicht wiederzuerkennen
Die größte Veränderung im Inneren bisher ist der Umbau des früheren Wartesaals. Hier hat ein kleiner Zeitensprung stattgefunden: Die sechs Meter hohe, ramponierte Originaldecke, ist abgehängt. Die Wände und der Boden wurden erneuert. Der 180 qm große Raum ist licht und hell (dank LED und einem Außenfenster) und sehr angenehm temperiert. Der Aufbau der Podeste und Regale läuft – die Bahnhofsbuchhandlung wird hierhin wechseln – voraussichtlich Mitte März wird sie hier eröffnen.
Neue Schaufenster-Fassade
Was dafür noch fehlt, ist ein neuer Eingang: Wenn man aus dem Tunnel kommt zur Rechten wird diese Seite noch auf der ganzen Länge durch eine neue Fassade – Aluminium und Glas – ersetzt. Damit beginnt auch die Rundumerneuerung der Halle. Von oben (LED-Deckenfluter) bis unten (neue Bodenfliesen mit Blindenleitsystem) wird diese modernisiert. Das der Kronen-Brauerei gewidmete Fenster wird nachts hinterleuchtet.
Die Tauben, die weiter fröhlich auf den Gesimsen nisten, sollen mit einem Zauber-Gel, das schon an der Güterhalle gefruchtet hat, „biologisch“, aber trotzdem dauerhaft vertrieben werden. Zur neuen Halle sollen auch digitale Anzeigen für Züge und Busse und neue Fahrkartenautomaten gehören. Zum krönenden Abschluss soll Schmalspurdampflok Friederich, um deren Restaurierung sich die Eisenbahnfreunde kümmern, auf einem Betonpodest in der Hallenmitte Einzug halten. Bis zum Jahresende soll die Halle auf Vordermann gebracht sein, sagt Markus Bürger. Bis dahin heißt es aber weiter: eins nach dem anderen. Oder eben: Zug um Zug.
>> Außen-Café auf dem Bahnhofsvorplatz
Sobald die Buchhandlung umgezogen ist, beginnt der Umbau ihres alten Lokals. Dorthin wird die Bäckerei Büsch ziehen. Ein Fensterbogen wird geöffnet. Im Sommer soll man auf dem Vorplatz Kaffee trinken können.
Die Werbeagentur im linken Flügel zieht in das erneuerte Dachgeschoss (200 qm). Die 1. Etage (89 qm) wird dann frei.