Witten. . Wittener Bahnhofseigentümer weist die Vorwürfe zurück. Gegen Tauben werde ein Gel eingesetzt, das über den Geruchssinn der Tauben funktioniere.
- Die Stadttaubeninitative hatte den Bahnhofseigentümern vorgeworfen, gegen Tauben einen Kleber einzusetzen
- Markus Bürger weist das entschieden zurück: Eingesetzt werde ein Gel, dessen Geruch die Vögel erfolgreich fernhalte
- Er lädt die Initiative ein, sich davon zu überzeugen, dass der Bahnhof nur „biologisch“ vor Tauben geschützt werde
Bahnhofsmiteigentümer Markus Bürger weist den Vorwurf entschieden zurück, zur Vertreibung der Tauben vom Bahnhofsgebäude werde ein Kleber eingesetzt, auf dem die Tiere mit ihren Beinen haften bleiben würden.
Bürger hatte angekündigt, die „biologische“ Methode, mit der man die Tauben erfolgreich von der ehemaligen Güterhalle fernhalte, künftig auch in der Haupthalle einzusetzen. Er sprach von einem „Gel“. Die WAZ machte daraus in ihrem Bericht scherzhaft ein „Zauber-Gel“.
Taubenvergrämungspaste „mit maximaler Haftkraft“?
Daraufhin unterstellte die Wittener Stadttaubeninitiative, dass an der Güterhalle eine Taubenvergrämungspaste „mit maximaler Haftkraft“ verwendet werde. Für solche werde im Internet geworben. Vorsitzende Lilo Elles ging davon aus, dass die Vögel kleben bleiben und danach „umgebracht“ würden.
„Wer erzählt so einen Schwachsinn?“, reagierte Markus Bürger am Montag empört. Weder im Gebälk des Vordachs vor der Verbraucherberatung, noch nirgendwo sonst am Bahnhof werde ein Kleber eingesetzt. „Da klebt deshalb auch kein Tier fest!“ Vielmehr wirke das Gel, das eine Fachfirma dort auf den Balken aufgetragen habe, über den Geruchssinn: „Wenn eine Taube landen will, nimmt sie den Geruch wahr – und dann fliegt sie wieder weg, weil es für sie unangenehm riecht.“
Bürger betonte erneut, dass es sich um ein „biologisches“ Taubenvergrämungsmittel handele. „Wir haben uns lange umgesehen, und das war das beste und nachhaltigste Mittel, das wir auf dem Markt finden konnten.“ Bürger lädt die Taubeninitiative „herzlich“ ein, sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass ihre Vorwürfe nicht zuträfen.
Taubenschützerin will Einladung folgen
Lilo Elles sagte der WAZ, sie werde der Einladung gerne folgen. Von einem Mittel, das Tauben nachhaltig nur über den Geruch vertreibe, habe sie noch nie gehört. „Wenn es so was gäbe, könnte man damit doch Millionär werden“, sagte sie noch eher ungläubig. Sie sei aber interessiert: „Wenn das tatsächlich biologisch funktioniert, wären viele Leute dankbar, die sich bei uns erkundigen, wie sie ihren Balkon vor Tauben schützen können.“
„Ich bin selbst auch ein Tierfreund“, betont Markus Bürger. Alle Maßnahmen am Bahnhofsgebäude seien mit dem Tierschutz abgestimmt. So habe beispielsweise eine Experte in einer Naturschutzorganisation vor dem Beginn der Arbeiten kontrolliert, ob sich dort irgendwo Fledermäuse oder Uhus aufhielten. Das sei aber nicht der Fall gewesen.