Bochum-Wattenscheid. April-Scherz beiseite: Das Fördergerüst wird zwar nicht versetzt, dennoch soll das Wattenscheider Wahrzeichen erhalten bleiben. Nun stellt sich aber die Frage, wie der marode Förderturm der Zeche Holland zu erhalten sei. Drei Varianten stehen zur Zeit zur Auswahl.
Was passiert denn nun mit dem maroden Förderturm der Zeche Holland? Nach aufgeregten Diskussionen über Erhalt oder Abriss ist es in letzter Zeit still geworden um das vor sich hinrostende WAT-Wahrzeichen.
Vollzug gemeldet wurde kürzlich auf der Facebook-Seite für den Turmerhalt: „Das Fördergerüst wird versetzt. Der Hollandturm wird in Zukunft gut sichtbar auf der Halde der Himmelsleiter empor ragen. Das sich noch dort befindende Steingebilde wird dazu abgetragen...“ schrieb Carsten Hauseur, Initiator der Seite „Zeche Holland muss bleiben“, die bislang rund 5300 Likes einheimste. Doch ein Blick aufs Datum outete die Meldung als Aprilscherz.
Gutachten liegt bald vor
„Gute Geschichte zum 1.4.“, kommentierte denn auch gleich der SPD-Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel unter diese Facebook-Story. Auf Nachfrage zum aktuellen Sachstand betont er, dass der Abriss kein Thema mehr sei, die Frage sei vielmehr, in welcher Form das Stahlgerüst zu erhalten sei. „Derzeit laufen die Untersuchungen zum Turm- und Schachtzustand und zu den Sanierungskonzepten, um die Entwicklungsmöglichkeiten auszuloten.“ Dabei gehe es um drei Varianten, die alle einen Erhalt des Bergbaudenkmals beinhalten. Die Entwicklungsgesellschaft Ruhr (EGR) hat als Eigentümer des Turms bei der DMT ein neues Gutachten in Auftrag gegen, das folgende drei Varianten prüfen soll:
1. Der Turm soll saniert werden, bleibt aber in etwa so, wie er heute dasteht. Eventuell könnte er beleuchtet werden.
2. Im Zuge der Sanierung soll auch der Bereich rund um den Förderturm hergerichtet werden. So könnte ein Spielplatz, eine Skatebahn, in jedem Fall eine Art Aufenthaltsbereich am Fuße des Denkmals mit entstehen.
3. Der Turm wird saniert. Erneut soll ein Investor für das Projekt gefunden werden. Dadurch könnte unter dem Turm eine Bebauung entstehen.
Das Gutachten soll bald vorliegen. „Dann wissen wir, welche Variante geht, welche Maßnahmen infrage kommen.“ Serdar Yüksel favorisiert Variante zwei. „Wichtig ist, den Turm nicht einfach nur zu sanieren. Da aber nicht ohne Weiteres über einem Schacht gebaut werden kann, wäre die Lösung mit einem Aufenthaltsbereich die beste.“ Statik und Material gilt es hinsichtlich der Gesamtkonzeption zu überprüfen.
Stadt müsste erneut Landesfördermittel beantragen
Mit allen Beteiligten führte Yüksel bereits Gespräche: Mit der DMT, mit EGR, mit Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch. „Alle wünschen den Förderturm-Erhalt.“
Für die Sanierung müsste die Stadt erneut Landesfördermittel beantragen.Bisher standen Landeszuschüsse von rund 1,3 Mio Euro bereit, die von der Stadt allerdings nicht abgerufen wurden und deshalb Ende 2013 verfielen; ein Wattenscheider Investor war zuvor abgesprungen.