Bochum-Wattenscheid. .
Nun hat auch die Bochumer Stadtspitze offiziell deutlich gemacht, dass sie sich für die Sanierung des Holland-Förderturms einsetzen will. „Auch aus unserer Sicht ist der Förderturm ein Industriedenkmal, welches es zu erhalten gilt“, erklärt Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz.
Die UWG-Ratsfraktion hatte in der vergangenen Ratssitzung eine Dringlichkeitsanfrage zur Rettung des maroden Stahlgerüstes gestellt und jetzt von der OB eine Antwort erhalten. „Gegenwärtig werden bei der EGR, die das Gesamtprojekt betreut und bearbeitet, Anstrengungen und Überlegungen angestellt, wie ein Erhalt organisiert werden kann.“ Dazu seien statisch-technische Prüfungen erforderlich, „an deren Beauftragung und Bearbeitung gegenwärtig gewerkelt wird.“
Förderturm als Denkmal
Das früher vorgelegte Nutzungskonzept ist hinfällig, da der Wattenscheider Investor einen Rückzieher gemacht hat. Es sah ein unter dem sanierten Förderturm liegendes eigenständiges Firmengebäude vor, der Turm sollte eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform erhalten. Ein solches Konzept wird laut Stadt aller Wahrscheinlichkeit nach nicht das Ergebnis der zukünftigen Nutzungsvorstellungen für das Grundstück und den Förderturm sein.
OB Scholz: „Ich habe aber von meiner Seite her sehr deutlich gemacht, dass eine Lösung gewählt werden muss für das neue Nutzungskonzept, welches den Erhalt des Förderturmes als Denkmal – als Symbol der Bergarbeitergeschichte von Wattenscheid – enthält.“
Sanierungskosten auf 1,75 Mio geschätzt
Alle Beteiligten seien gegenwärtig dabei, ein neues Nutzungskonzept aufzustellen, die dazu notwendigen technischen und statischen Prüfungen durchzuführen und dann auch den Förderantrag zu modifizieren und zu ergänzen. „Diese Arbeiten stehen alle unter der Prämisse, dass ein Erhalt des Förderturms organisiert werden kann“, so Scholz.
In der Vergangenheit gab es Kritik, dass Stadt und EGR keine einheitliche Linie bei der Turmsanierung verfolgten. Dazu meint OB Scholz in ihrer Antwort auf die UWG-Anfrage: „Ich habe im Augenblick insofern den Anlass und die Gelegenheit, zu versichern, dass das von Ihnen beabsichtigte Ziel mit denen der Stadt Bochum und inzwischen auch der EGR identisch ist.“
Klaus-Peter Hülder, Vorsitzender der UWG-Bezirksfraktion, begrüßt diese Stellungnahme zum Hollandturm: „Ich kann die OB dafür nur loben.“ Zwei Gutachten zum Turmzustand liegen vor. Die Sanierungskosten werden auf mindestens 1,75 Mio Euro geschätzt.