Wattenscheid. Leony ist kein gewöhnliches Kind. Sie leidet am Dravet-Syndrom, einer schweren Form der frühkindlichen Epilepsie. Bald wird sie vier, doch das größte Geschenk hat sie schon jetzt erhalten: Golden Retriever “Wolle“. Der Epilepsie-Meldehund könnte der kleinen Wattenscheiderin einmal das Leben retten.
Die kleine Leony feiert bald ihren vierten Geburtstag. Doch das größte Geschenk hat sie schon vorab bekommen. Vor gut drei Wochen ist Golden Retriever „Wolle“ bei ihr eingezogen. Der Hund, der so heißt, weil er „so schön flauschig aussieht“, ist kein normaler Vierbeiner. Wolle wird dazu ausgebildet, irgendwann einmal Leonys Leben zu retten.
Denn so, wie Wolle fast übernatürlich sensibel sein muss, ist auch Leony kein gewöhnliches Kind. Sie leidet am Dravet-Syndrom, einer schweren Form der frühkindlichen Epilepsie. Jederzeit muss sie mit Anfällen rechnen, der letzte liegt etwas über eine Woche zurück. Und wird der Anfall nicht rechtzeitig entdeckt, kann jeder gar tödlich enden oder bleibende Schäden verursachen.
Hund durch Spenden finanziert
Umso wichtiger erschien es Leonys Eltern, Sandra und Thomas Fladda, ihrer Tochter einen Epilepsie-Meldehund zur Seite zu stellen. Einzig die Krankenkassen wollten dafür nicht aufkommen, allein konnte die Familie die Finanzierung aber auch nicht stemmen.
Erstmals berichtete die WAZ im November 2013 über das Schicksal des kleinen Mädchens. Zu diesem Zeitpunkt hatte die SG Wattenscheid 09 bereits eine Spendenaktion gestartet, nach und nach legten weitere Institutionen, Vereine und Privatpersonen kleinere und größere Beträge drauf.
So sammelte etwa die Sozialpädagogische Einrichtung Mariannenplatz (SPEM), deren Heilpädagogische Gruppe Leony besucht, über einen Basar 1000 Euro. Die kfd Höntrop feierte Karneval und konnte im Anschluss 620 Euro überreichen. Der Weihnachtsspaziergang der Hunde-Oase Witten brachte 1000 Euro ein. Ingrid Bungert stellte spontan 30 Exemplare des Bandes „Das Revier von gestern“ ihres verstorbenen Mannes Helmut Bungert zur Verfügung. Zum Sonderpreis von 29,99 Euro gingen die Federzeichnungen in der Buchhandlung van Kempen über die Ladentheke und der Erlös kam Leony zu Gute.
Große Dankbarkeit
Die SG 09 legte noch einmal nach mit Adventskalendern, auch aus diesem Verkauf flossen Gelder ins Projekt. Nicht zuletzt erklärte der Jägerstammtisch Höntrop seine Unterstützung mit 1300 Euro. Zudem will die Gruppe noch eine Krankenversicherung für größere Verletzungen bzw. Behandlungen abschließen, die Patenschaft für das Tier hat Tierarzt und Stammtisch-Mitglied Dr. Werner Schäfer übernommen, der die Grundversorgung in seiner Praxis sicherstellt.
Alle, auch die kleineren privaten Spender, haben so dazu beigetragen, dass Wolle nun im Hause Fladda lebt. „Wir haben uns anfangs keine großen Hoffnungen gemacht und sind daher umso glücklicher, dass es doch geklappt hat“, kann sich Papa Thomas nur bedanken.