Wattenscheid. Keine Entspannung in der Südfeldmark - Anwohner an der Moltkestraße beklagen erneut verstärkten Lärm und Vermüllung. Ordnungsdienst und Polizei sind nach wie vor im Einsatz, doch offenbar ohne echten Erfolg. Eine erneute Rodung der Böschung wird aufgrund der Schonzeit abgelehnt.

„Ruhiger“ sei es geworden an der Moltkestraße, Bereich Parkplatz und Grundschule, atmeten Anwohner Anfang Juli auf. Diese Ruhe währte nur für sehr kurze Zeit.

Nachdem Polizei, städtische Behörden, wie Ordnungs- und Grünflächenamt sowie der USB vor Ort in der Südfeldmark waren, überprüft hatten, ob die vorwiegend rumänischen und bulgarischen Bewohner in Haus Nummer 7 behördlich gemeldet seien und auch die Böschung hinter dem Parkplatz gerodet war, „gab es weniger Lärm und Vermüllung“.

"Der unglaubliche Lärm"

„Es ist fast noch schlimmer als vorher“ sagen Anwohner (Namen der Redaktion bekannt) beim vor-Ort-Termin mit der WAZ. „Die Böschung ist gewachsen. Dahinter verrichten die Menschen wieder ihre Notdurft, hinterlassen Klopapier.“ Müllsäcke liegen hinter dem öffentlichen Parkplatz gegenüber der Grundschule. Und auf dem Schulhof sind leere Pizza-Kartons und vollgestopfte Plastiktüten zu finden. Vor den Häusern Nummer 7 und auch 5 stapelt sich Sperrmüll. „Seit 14 Tagen schon“, sagen zwei Nachbarinnen. „Ob der angemeldet ist? Dann würde der Müll ja auch abgeholt.“

Um dem Unrat dort Herr zu werden, hatte der USB bereits einen Großcontainer aufgestellt. Doch scheint der nicht auszureichen. Anwohner wollen beobachtet haben, dass Abfall in Säcke verpackt schon Richtung Märkische Straße, Wellenbad, geschleppt worden sei. „Und der unglaubliche Lärm“, sagen sie übereinstimmend. Ob sonntags oder alltags. In den Abendstunden beherrsche Geschrei oder Geräusche laufender Lieferwagenmotoren die Gegend. „Wir können uns nicht mehr in unseren Gärten oder auf den Balkonen aufhalten“, sagen die Nachbarn. „Und das bei dem Wetter...“

"Kein akutes statisches Problem festgestellt"

Beim Grünflächenamt habe man angerufen und darum gebeten, die Böschung wieder zu roden, damit sich niemand dort verstecken und dorthin koten kann. Zur Antwort bekommen habe man, dass jetzt „wegen der Schonzeit“ kein Rückschnitt der Gebüsche möglich sei. „Und wer schont uns?“ sind die Nachbarn empört.

Dazu erklärte gestern Stadt-Pressesprecherin Barbara Gottschlich: „Wir dürfen zurzeit die Hecke nicht schneiden, das ist nach Landschaftsgesetz in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September verboten.“ Und zur weiteren Vorgehensweise: „Arbeitsgruppen prüfen verschiedene Maßnahmen, Ordnungsdienst und Polizei sind nach wie vor im Einsatz. Beschwerdeführer schreiben und rufen bei der Stadt zu den Problemen an. Wir gehen zeitnah raus.“ Zum Sperrmüll-Problem sagt Sprecherin Gottschlich: „Der gemeldete Sperrmüll wird heute vom USB abgeholt.“ Es gebe, laut Bauordnungsamt, ein erstes statisches Gutachten zum Haus. Danach wurde kein akutes statisches Problem festgestellt. „Wir haben den Eigentümer aufgefordert, ein Gutachten vorzulegen. Darauf warten wir .“

Schüler sammeln Müll

Antonia (10), Ellen (11), Emma (10), Zara (10) und Birte (11) mit Müll und blauem Sack.
Antonia (10), Ellen (11), Emma (10), Zara (10) und Birte (11) mit Müll und blauem Sack. © WAZ FotoPool
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Zara (10), Ellen (11) und Antonia (10) stopfen eine im Gebüsch gefundene Radkappe in einen Müllsack.
Zara (10), Ellen (11) und Antonia (10) stopfen eine im Gebüsch gefundene Radkappe in einen Müllsack. © WAZ FotoPool
Luis (11), Abdallaziz (11), Maximilian (10), Pascale (11) und Aljoscha (11)
Luis (11), Abdallaziz (11), Maximilian (10), Pascale (11) und Aljoscha (11) © WAZ FotoPool
Pascale (11), Ben (11), Bersan (10), Luis (11), Yann(10), Maximilian (10), Aljoscha(11) und Abdallaziz (11) mit einer gefundenen Plastikplane.
Pascale (11), Ben (11), Bersan (10), Luis (11), Yann(10), Maximilian (10), Aljoscha(11) und Abdallaziz (11) mit einer gefundenen Plastikplane. © WAZ FotoPool
Ben (11) hat einen 5-Euro-Schein gefunden.
Ben (11) hat einen 5-Euro-Schein gefunden. © WAZ FotoPool
Maximilian (10) mit einer  verrosteten Büchse.
Maximilian (10) mit einer verrosteten Büchse. © WAZ FotoPool
Hannes sucht im Gebüsch nach Müll.
Hannes sucht im Gebüsch nach Müll. © WAZ FotoPool
Aljoscha (11) und Bersan (10) streifen durch das Gebüsch und suchen nach Müll.
Aljoscha (11) und Bersan (10) streifen durch das Gebüsch und suchen nach Müll. © WAZ FotoPool
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Malin (10), Kathrin (11), Giulia (11), Theresa (10), Jette (10), Manuel (10), Lukas (10), Tom (11), Erik (11), Tim (10) und Can (10) mit Müll und blauem Sack.
Malin (10), Kathrin (11), Giulia (11), Theresa (10), Jette (10), Manuel (10), Lukas (10), Tom (11), Erik (11), Tim (10) und Can (10) mit Müll und blauem Sack. © WAZ FotoPool
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Das Haus Moltkestraße 7 soll im Januar im Zuge einer Zwangsversteigerung von einer Bauservice-Immobilienfirma in Gelsenkirchen erworben worden sein.

Am 20. August steht das Haus erneut am Amtsgericht Bochum um 10 Uhr (Saal A 29) zur Zwangsversteigerung an.