Bochum. . „Ein verheerender Anblick.“ Wenn Thomas Schröder das Tor seines Gartenzaunes öffnet, schaut er mitten ins Elend. Unrat, Schrott und mit Lehm zugekippte Abfallhaufen verunzieren den kargen Grüngürtel. „Wir sind von Müll umzingelt. Wir fühlen uns von den Ordnungsbehörden allein gelassen“, klagte er vor einem Monat, als die WAZ über die Misere berichtete. Getan hat sich seither nichts. „Im Gegenteil: Es ist noch schlimmer geworden.“

Thomas Schröder wohnt mit seiner Lebensgefährtin und deren Zwillingen (15) auf der Feldsieper Straße. Ihr Haus Nummer 50g grenzt direkt an den „Gewerbepark Hamme“. Auf dem verwahrlost wirkenden Areal mit Zufahrt von der Robertstraße geht’s dreckig, staubig und laut zu. Insbesondere Firmen aus der Entsorgungsbranche haben sich hier angesiedelt.

Thomas Schröder lebt seit drei Jahren hier. „Damals war es vor unserem Grundstück noch grün. Doch der Gewerbemüll rückt unserem Garten immer näher. Auto- und Lkw-Wracks rotten vor sich hin. Abfälle werden verbrannt. Unser kleines Wäldchen geht zugrunde. Das ist Wildwuchs“, ärgert sich der 47-Jährige. Bei Tag und Nacht, auch am Wochenende, werde gearbeitet. „Inzwischen hausen Mitarbeiter sogar in Wohnwagen.“ Besonders argwöhnisch betrachtet er die Abfallhaufen, die mit Erdreich abgedeckt sind: „Wer weiß, welche Umweltsünden sich darunter verbergen...“

Zwangsgeld bei Nichteinhaltung

Die Stadt habe reagiert, betont Sprecher Thomas Sprenger. Ein Anhörungsverfahren wurde eingeleitet. „Das Umwelt- und Grünflächenamt hat den Eigentümer aufgefordert, den Müll zu entsorgen. Das ist teilweise auch passiert.“ Bis Dienstag, 4. Juni, habe die Firma Zeit, den übrigen Abfall zu beseitigen. Danach drohe ein Zwangsgeld.

Thomas Schröder wird genau hinschauen, ob seine Nachbarn die Frist einhalten. Er hat’s ja nicht weit. Ein Blick aus dem Gartentor reicht.