Wattenscheid. Gesundheitsförderung, Bildungsangebote, persönliche Beratung, Kreatives und mehr bietet der Treff an der Freiheitstraße. Das Besondere: Jungs müssen draußen bleiben. Der “Internationale Mädchentreff“ zieht nach anderthalb Jahren eine positive Bilanz.
Ein Treff ist im Allgemeinen dazu da, um zu klönen und/oder abzuhängen. Aber dieser Treff an der Freiheitstraße ist anders. Er bietet Programmschwerpunkte wie Gesundheitsförderung, Bildungsangebote und Stärkung des Selbstbewusstseins, persönliche Beratung. Es gibt einen Job-Tag, um verschiedene Berufe kennenlernen zu können, kreative Angebote, außerdem werden Koch- und Nähkurse veranstaltet. Und alles ist ausschließlich Mädchen vorbehalten; Jungs müssen draußen bleiben.
Der „Internationale Mädchentreff“ ist ein auf drei Jahre ausgerichtetes Kooperationsprojekt vom Ev. Kinder- und Jugendheim Overdyck mit dem Verein für Integrative Arbeit (Via). Finanzielle Hilfe kommen von der „Aktion Mensch“ und dem städtischen Jugendamt, das Miet- und Nebenkosten trägt, die „Aktion“ stellt für den gesamten Zeitraum 250 000 Euro zur Verfügung. Aus dem Topf werden auch die Honorarkräfte bezahlt, die sich seit Mitte 2009 im Treff um die Mädchen zwischen 12 und 21 Jahren kümmern.
Wichtiger Bestandteil offener Jugendhilfe
Die Halbzeitbilanz des Projektes kann sich sehen lassen: Zwischen 20 bis 30 Besucherinnen sind pro Tag in den Räumlichkeiten zu Gast und nehmen die Hausaufgabenhilfe in Anspruch, machen sich fit am Computer oder erforschen fremde Kontinente und Kulturen. An die 85 Prozent der Mädchen haben einen Migrationshintergrund. „Mit 30 Besucherinnen täglich stoßen wir doch so langsam an unsere Grenzen“, stellt Petra Hiller, Leiterin des Kinder- und Jugendheims, fest.
Der Treff ist fest eingebunden in die Sozialraumkonferenz der Hellwegstadt, „den hat der Sozialraum Wattenscheid-Mitte auch nötig; dieses Projekt ist ein wichtiger Bestandteil offener Jugendhilfe“, verdeutlichen Uwe Lührs, Sachgebietsleiter des sozialen Dienstes im Jugendamt, und Patricia Lorenz, Sozialraumkoordinatorin für Wattenscheid-Mitte. Die in anderthalb Jahren gemachten guten Erfahrungen im Mädchentreff werden neuerdings an die ältere Generation weitergegeben: in einem Mutter-Tochter-Kurs.