Wattenscheid. . Kioske sind typisch fürs Ruhrgebiet und bergen jede Menge Geschichten. Genau die wollen der Schauspieler Giampiero Piria und der Höntroper Zeichner Wolfgang Schlott erzählen und nehmen deswegen Interessierte mit auf eine Kiosk-Wallfahrt.
Kioske gehören zur traditionellen Alltagskultur im Ruhrgebiet. Auf die Besonderheiten der Seltersbuden eingehen, Hintergründe und Geschichtliches dazu erläutern – das wollen der Schauspieler Giampiero Piria und der Höntroper Zeichner Wolfgang Schlott mit ihren Kiosk-Wallfahrten.
Die kleine Reise führte die Teilnehmer drei Stunden und mehrere Kilometer durch Wattenscheid. Von der denkmalgeschützten Bude am Bismarckplatz im Schatten der ehemaligen Zeche Centrum („Mehr als 100 Jahre alt und damit der älteste Kiosk in Wattenscheid“, so Piria) ausgehend geht’s weiter zu Trinkhallen an der Parkstraße, am Beisenkamp, an der Günnigfelder Straße und schließlich zu „Elkes Bude“ im Bereich Röhlinghausen/Hordel.
Revier-Historie und kleine Ausstellungen
Da die Strecke auch an Bergbausiedlungen und ehemaliger Industrie vorbei führt, bietet der Ausflug zugleich Anbindungen an die Revier-Historie. Interessanter Bestandteil der Wallfahrten sind die kleinen Ausstellungen mit jeweils zehn Zeichnungen von Wolfgang Schlott an den einzelnen Büdchen – jeweils nach Themenschwerpunkten geordnet. Da geht es u.a. um Aspekte wie Arbeit, Freizeit oder Migration im Ruhrgebiet. Seine mit Bleistift und Tuschefeder angefertigten Werke zeigen Menschen, Zechen, Gebäude; vor allem historische, aber auch aktuelle Ansichten.
„Der Teilnehmer erfährt Wissenswertes und Überraschendes über die Stadt und sieht sie am Ende mit ganz anderen Augen“, so Wolfgang Schlott und Giampiero Piria. An jeder Station werden städtebauliche, historische und soziale Zusammenhänge lebhaft erläutert. Weitere Kiosk-Wallfahrten starten am 17. April, 22. Mai und 26. Juni (14 Uhr Bismarckplatz).