Zufrieden schaut Marcel Preuß aus dem kleinen Verkaufsfenster seines Kiosks an der Gustav-Ohm-Straße. Vor seinem Büdchen steht ein großer Aufsteller, auf dem die Designstücke abgebildet sind.
Seit dem 2. Mai verkauft er Kunstobjekte in Pappwürfeln, und der junge Kioskbesitzer ist mit der Ruhr 2010-Aktion durchaus zufrieden.
Bislang hat der 30-Jährige bereits 35 Kunstobjekte an seine Kundschaft gebracht. „Das ist schon eine schöne und ausgefallene Aktion. Von den Kunstsammlern, die zu mir an den Kiosk kommen, habe ich durchweg nur positives Feedback bekommen“, berichtet Marcel Preuß.
Zusätzliche Kunden
Und auch im Kiosk von Brigitte Halfar an der Beckstraße kommt die Ruhrkunst bei der Kundschaft gut an. Über 40 Kunstobjekte gingen bei der Kioskbesitzerin seit Verkaufsbeginn über den Ladentisch. „Die Aktion ist wirklich gut angelaufen. Besonders die Krawattennadel mit dem Namen Ruhrverlauf ist der derzeitige Renner“, sagt Brigitte Halfar. Vom Verkauf der Designerstücke bekommt sie einen kleinen Anteil. Und auch eine Art Standmiete wird ihr bezahlt. Doch worüber sich die 57-Jährige am meisten freut, sind die zusätzlichen Kunden, die wegen der Kunstobjekte an ihrem Kiosk halt machen. „Das freut mich natürlich sehr. Vor allem, weil viele der Kunden sich dann noch mal im Kiosk umsehen und noch zusätzlich das ein oder andere aus meinem Sortiment kaufen“, berichtet Brigitte Halfar.
Doch die Bottroperin sieht auch Probleme. Denn einige ihrer Kunden, die nicht mobil sind, kommen nur schwer an das ein oder andere Sammlerstück. Denn nicht jeder Designkiosk führt das gleiche Sortiment. „Ich führe nicht alle Designerstücke im Kiosk. Das scheint von den Machern jedoch so gewollt zu sein. Schließlich sollen die Besucher möglichst viel vom Ruhrgebiet sehen und ein wenig herumfahren“, erklärt Brigitte Halfar. Und das Konzept scheint aufzugehen. Denn selbst Touristen aus den Niederlanden machten bereits am Kiosk Halfar halt, um einige, der mit Kunst gefüllten Pappwürfel zu erstehen.
Noch bis einschließlich 1. August können 30 verschiedene Designerstücke, darunter aus Stahl geschmiedete Kerzenleuchter, Schmuck aus Kohle oder Geschirrhandtücher mit dem Namen „Tief im Westen“ an 30 Kiosken im Ruhrgebiet gekauft werden. Insgesamt dürfen sich im Rahmen der Ruhr 2010 drei Kioske in Bottrop Designkiosk nennen und die Kunstobjekte verkaufen.