Bochum-Wattenscheid. Die künftige Entwicklung in Wattenscheid wird kontrovers diskutiert. Es gibt viele brennende Themen: von Bauland bis August-Bebel-Platz.
„Es soll aufwärts gehen mit Wattenscheid“, betont Jan Bühlbecker, der junge Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Wattenscheid-Mitte/Westenfeld. Und hatte deshalb auch zum Info- und Diskussionsabend eingeladen - mit Bochums Stadtbaurat Markus Bradtke.
Wie geht es weiter in Wattenscheid?
„Als SPD vor Ort ist es uns wichtig, Politik und Bürger ins Gespräch zu bringen. Und die Stadtplanung in Wattenscheid ist gerade richtig spannend“, so Bühlbecker am Mittwochabend in „Pütz Bierstuben“. Von der Umgestaltung des August-Bebel-Platzes bis zur Entwicklung des Wattenscheider Bahnhofs inklusive der Neubauquartiere in Westenfeld gebe es viel zu besprechen.
Und Bradtke bot viele Informationen und Einblicke, um was es in den kommenden Jahren in Wattenscheid im Rahmen des ISEK-Förderprogramms geht. Was Jan Bühlbecker am Herzen liegt: „Die Defizite in Wattenscheid-Mitte sind bekannt, und hier wollen wir gegensteuern mit einem Programm, um unsere Stadt für die nächsten Jahre perspektivisch gut aufzustellen. Das reicht vom Bebel-Platz bis zu den Neubaugebieten Wilhelm-Leithe-Süd und -Nord.“
Viel Wohnraum entsteht in Wattenscheid
Bradtke betonte in der Versammlung, wie wichtig die Wohnraumentwicklung auch in Wattenscheid sei. „Die Stadt Bochum will und muss mehr Wohnraum schaffen, dazu gehören auch die künftigen Quartiere in Westenfeld.“ Er erläuterte dazu die innovativ angelegten Pläne, u.a. mit autofreien Zonen, Quartiersgaragen und der Nutzung alternativer Energiequellen. „Auch wichtig ist die Quote sozial geförderten Wohnraums, das sind mindestens 20 Prozent; das Ziel ist ein Drittel“, sagte er mit Blick auf die Baupläne für die Westenfelder Felder. Also gemischte Wohnraumplanung, von Mehrfamilien- bis Einfamilienhäuser.
August-Bebel-Platz sorgt für Zündstoff in Wattenscheid
Diskutiert wurde auch die geplante künftige Neugestaltung des August-Bebel-Platzes ohne motorisierten Individualverkehr (MIV) durch Abbindung an mehreren Punkten. Busse und Bahnen sollen hier weiter fahren, Ausnahmeregelungen soll es geben. Auch weitere Maßnahmen zur Steigerung der Aufenthaltsqualität sind hier vorgesehen wie mehr Grün und Sitzbänke; der Brunnen wurde ja schon repariert. Jan Bühlbecker meint, „so die Innenstadt beleben zu können und Leerstände zu vermeiden.“
Kritik von Geschäftsleuten in Wattenscheid
Was Marco Ostermann vom Derpart-Reisebüro auch für die Geschäfte dort - u.a. die Pavillons - aber ganz anders sieht: „Dieser autofreie Umbau wird den Einzelhandel hier empfindlich treffen. Und der geplante Parkhaus-Bau auf dem jetzigen Parkplatz, der sich über rund ein Jahr hinziehen würde, hat ganz sicher negative Folgen für die Geschäfte dort. Das kann doch niemand wirklich wollen, auch nicht die rot-grüne Mehrheit.“ Er regte in der Versammlung einen „Runden Tisch“ an, um Details zu besprechen. Die Grundsatzentscheidungen zum Bebelplatz-Umbau sind durch Mehrheitsentscheidungen im Stadtrat Bochum und Bezirk Wattenscheid allerdings schon gefallen.