Wattenscheid-Höntrop. Die vorbereitenden Arbeiten zum Umbau der Waldbühne in Bochum-Höntrop verzögern sich. Denn auf Fledermäuse muss Rücksicht genommen werden.

Der Bauantrag für den Umbau der Waldbühne ist gestellt und wird bearbeitet. Allerdings ergeben sich bei den vorbereitenden Arbeiten einige Zeitverzögerungen, da es auf dem Gelände Fledermäuse gibt, die unter Naturschutz stehen. Die Rückbau- und Rodungsarbeiten können nur außerhalb der Jungenaufzucht und der Überwinterungsphase erfolgen. Die Rückbauarbeiten können deshalb nicht wie vorgesehen bereits im Sommer/Frühherbst 2023 durchgeführt werden, sondern hierfür steht nur ein Zeitfenster von Anfang Oktober bis Ende November zur Verfügung.

Thema in der Bezirksvertretung Wattenscheid

Das war am 22. August Thema in der Bezirksvertretung Wattenscheid; Rolf Heyer (FDP) hatte eine entsprechende Anfrage an die Bochumer Stadtverwaltung gestellt. Die Fragen wurden in Abstimmung mit den Zentralen Diensten und dem Umwelt- und Grünflächenamt beantwortet.

Zu den Fledermäuse hieß es: Im Zuge des Genehmigungsverfahrens zur Sanierung der Waldbühne im Südpark ist eine artenschutzrechtliche Untersuchung beauftragt worden. Das passierte durch das Büro Ökoplan Kordges. Auf dem Gelände der Waldbühne könne demnach das Vorkommen von Fledermäusen aufgrund der vorhandenen Gehölz- und Gebäudestrukturen laut Gutachten nicht ausgeschlossen werden.

Die beliebten Märchenspiele (hier die Kolpingspielschar Höntrop) fanden zuletzt auf der Freilichtbühne Wattenscheid statt.
Die beliebten Märchenspiele (hier die Kolpingspielschar Höntrop) fanden zuletzt auf der Freilichtbühne Wattenscheid statt. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Zwischen Anfang Oktober und Ende November sei der Rückbau konfliktfrei möglich; unter Einhaltung dieses Zeitraumes seien keine weiteren Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen notwendig - so der Entwurf des Gutachtens. Eine abschließende Einschätzung erfolgt erst mit der Stellungnahme der Unteren Naturschutzbehörde im weiteren Verfahren. Die Stellungnahme liege noch nicht vor.

Lärmschutzwand auf der Waldseite nicht nötig

Außerdem wollte Rolf Heyer von der Stadtverwaltung wissen, ob eine Lärmschutzwand auf der Waldseite errichtet werden müsse. Zur Sanierung der Waldbühne Höntrop wurde eine Schallimmissionsschutz-Prognose abgegeben. Die Berechnungen des Gutachters Büro Batt führen zu dem Ergebnis, dass „unter bestimmten Lärmschutzmaßnahmen ein verträglicher Betrieb zur Wohnnachbarschaft möglich ist“. Eine Lärmschutzwand zur Waldseite auf der Rückseite der Bühne müsse gemäß Schallimmissionsschutz-Gutachten nicht errichtet werden.

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Bezirksbürgermeister Hans Peter Herzog (SPD) betont: „Auf der Waldbühne sind neben den Märchenspielen weitere Events geplant, aber darunter sind keine lauten Musikververanstaltungen, sondern lediglich Sprechveranstaltungen.“

Waldbühne ist wegen Sicherheitsmängeln geschlossen

Die seit Jahren wegen Sicherheitsmängeln geschlossene Waldbühne im Wattenscheider Südpark soll für 2,8 Millionen Euro saniert werden; es gibt hohe Landeszuschüsse Durch den Umbau sollen in der Spielstätte bis zu 800 Plätze zur Verfügung stehen. Die beliebten Märchenspiele in den Sommerferien fanden zuletzt auf der Freilichtbühne im Stadtgarten Wattenscheid statt, aufgeführt durch die Kolpingspielschar Höntrop und die Volksbühne Wattenscheid. Über Jahrzehnte fanden die Märchenspiele auf der Waldbühne im Südpark statt.

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Zum Bauzeitenplan für die Waldbühne erklärt die Stadt Bochum vor dem Hintergrund, dass die Rückbau- und Rodungsarbeiten wegen der Fledermäuse erst später erfolgen können, dass die Fertigstellung im dritten Quartal 2024 vorgesehen sei. Das Ziel, die Märchenspiele 2024 in der Waldbühne Höntrop aufzuführen, werde weiterverfolgt.