Bochum-Höntrop. Der Bauantrag zur Sanierung der Waldbühne in Bochum-Höntrop für 2,8 Millionen Euro ist gestellt. Neu: Mehr Besucher sind jetzt vorgesehen.

Weitere gute Nachrichten für die Waldbühne in Südpark Höntrop, nachdem die Finanzierung geklärt worden ist: Die Kapazität der Tribüne könne auf knapp über 800 Plätze erweitert werden. So steht es jetzt jedenfalls in einer Mitteilung der Stadtverwaltung. Das ist Thema in der Bezirksvertretung Wattenscheid am 25. April sowie dann im Mai in drei Fachausschüssen der Stadt Bochum.

Thema in Bezirksvertretung Wattenscheid und Ausschüssen

„Wir freuen uns über diese Entscheidung im Sinne des Vereins Kolping-Waldbühne Höntrop, der diese größere Lösung favorisiert“, erklärt der Höntroper CDU-Ratsherr Julian Meischein. „Wir haben uns ja zusammen mit den anderen Fraktionen in Stadtrat und Bezirksvertretung für eine Kapazitätserweiterung der Zuschauertribüne ausgesprochen, nachdem zunächst immer von 600 Plätzen die Rede war.“ Die Ausweitung der Besucherkapazität war stets auch Wunsch des Kolping-Waldbühne Höntrop e.V.; dort fanden seit Jahrzehnten in den Sommerferien die beliebten Märchenspiele statt. Jetzt läuft erstmal das Baugenehmigungsverfahren.

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„Ziel der politischen Bemühungen der SPD-Bezirksfraktion war es stets, die Waldbühne zu retten. Dafür haben wir mit viel Hartnäckigkeit viele Gespräche mit der Verwaltung und dem Kolping-Waldbühne Höntrop e.V. geführt und sind jetzt endlich am erwarteten Ziel“, so Fraktionsvorsitzender Wolfgang Rohmann. Ein weiteres wichtiges Ergebnis sei, dass sich – trotz allen Gegenwindes aus der Verwaltung und der Bochumer Politik – die SPD-Bezirksfraktion mit ihrem Prüfauftrag einer Erweiterung auf mehr als 600 Plätzen durchgesetzt habe „und wir nach der erfolgten Zustimmung der Bezirksregierung in Arnsberg mit knapp über 800 Plätzen rechnen können“. Dies sei ein gutes Beispiel dafür, „wie hier in Wattenscheid Politik über alle Fraktionsgrenzen hinaus gemacht wird. Ich bin zuversichtlich, dass sich unsere Beharrlichkeit auch beim Hallenfreibad Höntrop positiv auswirken wird und wir auch dort bald einen Fortschritt erkennen können.“

Land NRW steuert 1,8 Millionen Euro bei

Die Waldbühne im Südpark soll für 2,8 Millionen Euro auf Vordermann gebracht werden - seit November 2019 ist sie wegen Sicherheitsmängeln gesperrt. Den Löwenanteil stemmt dabei das Land NRW mit 1,8 Millionen Euro. Bis Juli 2024 sollen die Bauarbeiten beendet sein. Die Bezirksregierung Arnsberg hat der Kapazitätserweiterung zugestimmt. Der Verein Kolping-Waldbühne Höntrop soll für zunächst zwanzig Jahre mit der Betreuung der Bühne und dem Spielbetrieb betraut werden.

Märchenspiele auf der Waldbühne in Wattenscheid-Höntrop fanden zuletzt im Sommer 2019 statt; hier „Kalif Storch“ der Kolpingspielschar Höntrop.
Märchenspiele auf der Waldbühne in Wattenscheid-Höntrop fanden zuletzt im Sommer 2019 statt; hier „Kalif Storch“ der Kolpingspielschar Höntrop. © FUNKE Foto Services | Carsten Klein

Für die Sanierung der Waldbühne ist nach dem Vergabeverfahren ein Generalplaner beauftragt worden. Dieser hat laut Stadt in einvernehmlicher Abstimmung mit dem Kolping-Waldbühne Höntrop e.V., den Zentralen Diensten und dem Kulturbüro die Entwurfsplanung für die Baugenehmigung erstellt. Sie beinhaltet im Wesentlichen Festlegungen zur Tribünenanlage, den Eingangs- und Nebengebäuden (WC, Kiosk, Kasse), der Lager und der Umkleideräume.

Erhöhung der Besucherkapazität geplant

Im Ergebnis der Entwurfsplanung ist eine Tribünenanlage mit einer Kapazität von knapp über 800 Plätzen innerhalb des Baubudgets möglich. Die Bezirksregierung Arnsberg hat dieser Kapazitätserweiterung zugestimmt. Den Baugenehmigungsantrag haben die Zentralen Dienste Anfang März 2023 eingereicht. Er geht neben 800 Besucherplätzen von der Mitwirkung von 50 weiteren Personen (Darsteller, Technik, Kasse, Kiosk) aus.

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Wann die Renovierungsarbeiten starten bzw. beendet sein werden, ist bisher noch nicht genau fixiert. Eigentlich sollte die Sanierung der Waldbühne im Juli 2024 beendet werden; ob das Datum gehalten werden kann, erscheint aber ungewiss. Der Bauantrag muss durch die entsprechenden Fachämter der Stadt Bochum genehmigt werden muss. Anschließend würden bei positivem Bescheid die Ausschreibungen erfolgen, bevor dann der eigentliche Baustart erfolgen kann.

Märchenspiele auf Waldbühne haben Tradition

Fest steht bisher: Die Märchenspiele von Kolpingpielschar Höntrop und Volksbühne Wattenscheid – die seit Jahrzehnten auf der Waldbühne stattgefunden haben – werden auch in diesem Jahr auf der Freilichtbühne stattfinden. Wie es dann im nächsten Jahr mit der Spielstätte aussieht, bleibt also erstmal abzuwarten. „Wir sind informiert, die Pläne sehen gut aus, aber jetzt wollen wir erstmal abwarten, ob das auch so genehmigt wird“, erklärt Franz-Josef Ridder, Vorsitzender des Kolpingvereins Waldbühne.