Bochum-Wattenscheid. An der Steinhaus-/Parkstraße in Bochum plant die VBW ein großes Neubauprojekt. Unterschiedliche Gebäudetypen, Wohnungsarten und Eigentumsformen
Von der Seniorenwohnanlage Steinhausstraße ist nicht mehr viel zu sehen: Der Abrissbagger hat hier innerhalber kurzer Zeit ganze Arbeit geleistet. Die zahlreichen Häuser sind fast alle abgerissen, Bauschutt türmt sich auf dem großen Gelände in dem Bereich Steinhaus-/Parkstraße. Die VBW verfolgt auf dem Gelände ambitionierte Neubaupläne.
Abrissarbeiten Ende diesen Monats abgeschlossen
„Die Abrissarbeiten werden Ende diesen Monats abgeschlossen sein, spätestens innerhalb der 31. Kalenderwoche“, erklärt VBW-Sprecher Dominik Neugebauer. „Die geplante Baubeginn-Phase steht allerdings noch in den Sternen.“ Das habe aktuell, wie im gesamten Wohnungsmarkt auch, mit den gestiegenen Preisen zu tun. „Hier sind wir noch in Verhandlungen. Deshalb ist mit Stand heute kein Bautermin zu benennen.“
Auch interessant
Das Gelände zwischen Park- und Steinhausstraße in Bochum-Wattenscheid soll zum neuen, modernen Wohnquartier umgebaut werden. Dieses Ziel verfolgt die VBW Bauen und Wohnen GmbH. Fertig sind bereits das angrenzende Seniorenheim Beisenkamp der städtischen SBO und das Mehrfamilienhaus in der Lücke zur angrenzenden Bebauung mit 23 öffentlich geförderten Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 1352 Quadratmetern; sie dienen u.a. als Ersatzwohnraum für das Gebiet Park-/Steinhausstraße.
In den drei Abschnitten sind hier insgesamt über 100 Wohneinheiten in unterschiedlichen Eigentumsformen vorgesehen. Damit ersetzt die VBW die veralteten Häuser im Bereich der Steinhaus- und Parkstraße. Sie stammten aus den 1960er Jahren und galten als nicht mehr zukunftsfähig und barrierefrei zu modernisieren. „Wir haben lange hier gewohnt. Doch die Häuser entsprachen nicht mehr heutigen Standards“, so Michael Schulte, der eine neue Unterkunft gefunden hat wie auch die anderen Bewohner der Siedlung.
Auch interessant
Viele Wohnungen geplant an der Steinhausstraße
Etwa 1,2 Hektar groß ist die Fläche zur Steinhausstraße, die das Kernstück des neuen Quartiers werden soll. Unterschiedliche Gebäudetypen, Wohnungsarten und Eigentumsformen sind vorgesehen. Der Anteil an öffentlich geförderten Mietwohnungen soll bei mindestens einem Drittel liegen. Das Kölner Architektenbüro Schmitz GmbH hatte den Zuschlag für die erste Konzeption erhalten. Die Bebauung soll sich an der Umgebungsstruktur und der Geschosshöhe orientieren. Ziel sei ein „vielseitiges, lebendiges sowie sozial und altersmäßig gemischtes Quartier“, so die Architekten.. Dem Innenbereich kommt bei der Neugestaltung des Quartiers eine besondere Bedeutung zu.
Der erste Entwurf hat einen zentralen Platz vorgesehen, der die beiden städtebaulichen Bausteine über eine gemeinsame Quartiersmitte verbindet und sich zur Steinhausstraße öffnet. So sollen sie das Quartier an den angrenzenden Stadtraum anbinden. Als ein wichtiges Element sind „gestalterische Inseln“ vorgesehen, die in Grünflächen des Gartenhofs als Treff- und Spielpunkte für eine aktive Nachbarschaft dienen sollen. Sitzbänke sollen zum Verweilen einladen und so auch einen Treffpunkt für die Bewohner schaffen.
Wattenscheid: Tiefgarage vorgesehen
Angedacht im Konzept ist zudem eine Freitreppe zur Steinhausstraße. Der westliche Gartenhof ist südlich angrenzend an das Seniorenzentrum vorgesehen mit einem „Sinnesgarten“. Der östliche Gartenhof schließt sich an die Gärten der Nachbargrundstücke an. Die Erschließung des Quartiers soll über die Steinhausstraße erfolgen, das Innere des Viertels soll möglichst autofrei gestaltet werden, dazu zählen Tiefgaragen-Parkplätze. Die Alleebäume an der Parkstraße und die geschützte Rotbuche sollen erhalten werden. „Der Urwelt-Mammutbaum wurde aber schon gefällt; er sollte eigentlich erhalten werden“, sagt Klaus Nürnberg, der hier zwölf Jahre lang gewohnt hat. Den gestalteten Brunnen im Innenbereich - er ist nicht mehr da - will man bei der neuen Planung einbeziehen, hieß es bislang.