Bochum-Wattenscheid. Als Unternehmer und Anwohner haben sich Mano Oliveri und Petra Reichel-Oliveri dafür stark gemacht, ihr Umfeld in Wattenscheid aufzuwerten.
Einsatz zeigen, mutig sein und hartnäckig – aber auch besonnen im richtigen Moment. Das zeichnet Mano Oliveri aus. Nicht nur beruflich, auch privat. Sehr viel hat er in all der langen Zeit für Wattenscheid bewirkt. Und ist so seit Jahrzehnten auf der Erfolgsspur. Nicht nur als Unternehmer und für die SG Wattenscheid 09 – jetzt auch als Anwohner der Westenfelder Straße. Da hat er gemeinsam mit seiner Ehefrau Petra Reichel-Oliveri viel erreicht.
Weiße Fassaden an der Westenfelder Straße in Wattenscheid
Wer den Bereich zwischen Lohackerstraße und Eisenbahnbrücke sieht, erkennt sofort – diese Ecke sieht insgesamt jetzt sehr gut aus. Und das Schrotthaus „Weizenjunge“ soll bald abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.
Die linke Seite stadteinwärts: Die Häuser Westenfelder Straße 120 bis 128 gehören der Familie – und sehen schon lange gepflegt aus, wie auch das Firmengelände mit Schreinerei und Bestattungsbüro. Dass die gegenüber liegende Seite nun ebenfalls im hellen Fassadenweiß statt in tristen Tönen erstrahlt, dafür haben sich beide stark gemacht. Sie haben mit den Nachbarn der Häuser Westenfelder Straße 93 und 95 Kontakt aufgenommen, Vorschläge unterbreitet, wie deren Fassaden schöner gemacht werden können. Da auch auf ihrer Seite etwas gestrichen werden musste, konnten so die Kosten für Farbe und Gerüstbau deutlich reduziert werden.
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Schrotthaus an der Westenfelder Straße wird bald abgerissen
Insgesamt konnte man so den Preis reduzieren – „auch deshalb, weil wir mit den Gebrüdern Droth als Maler- und Gerüstbauer-Betriebe hiesige Unternehmen gefunden hatten, die sagten, dass sie diesen Auftrag als engagierte heimische Firmen zu einem guten Preis umsetzen können“, erklärt Ehefrau Petra die Gespräche, die im Vorfeld geführt worden sind. „Und dann haben auch die Nachbarn auf der anderen Seite zugestimmt, ihre Fassaden weiß aufhübschen zu lassen.“ ISEK-Zuschüsse der Stadt gab es dafür nicht – kein Fördergebiet wie WAT-City...
Doch Mano Oliveri und seine Ehefrau gingen noch einen Schritt weiter, „denn wichtig war uns auch, andere Problem-Ecken in diesem Bereich endlich abklären zu lassen“. Da geht es um das Schrotthaus Westenfelder Straße 114 / Ecke Fritz-Reuter-Straße, das leerstehende Gebäude, was viele Wattenscheider auch über die Kneipe „Weizenjunge“ kennen, verfällt schon seit Jahren.
Die Stadt Bochum hatte sich nach eigenen Angaben wie auch bei anderen Schrottimmobilien stets um eine Lösung bemüht, aber seit Jahren ohne greifbares Ergebnis. Doch die gibt es hier nun, der Abriss soll bald erfolgen und ein Neubau steht an. „Wir haben Kontakt mit dem Investor aus Hagen, der das Gebäude gekauft hat, aufgenommen und wiederholt nachgefragt, woran eine Lösung scheitere. Eine Bauvoranfrage bei der Stadt Bochum habe vorgelegen, die aber gerichtlich entschieden musste. Was passiert ist. Nun ist eine Lösung in Sicht“, erklärt Petra Reichel-Oliveri.
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Stadt Bochum sieht auch eine Lösung für Schrotthaus
Und die Stadt Bochum erklärt zum Schrotthaus „Weizenjunge“ auf Nachfrage dieser Redaktion: „Der aktuelle Stand ist, dass wir im intensivem Austausch mit dem Eigentümer stehen. Das alte Gebäude soll abgerissen werden, die Vorplanung für die Neubebauung liegt uns vor. Durch einen Wechsel des Architekten kommt es leider zu Verzögerungen bei der weiteren Planung. Ich gehe davon aus, dass uns in diesem Jahr noch eine genehmigungsfähige Planung eingereicht wird“, so Bochums Stadtsprecher Peter van Dyk.
Es zeichnet sich hier also eine Lösung in absehbarer Zeit ab. Was auch Mano Oliveri zufrieden stimmt. „Es ist doch insgesamt so, dass man Gespräche suchen und Kontakte pflegen muss, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Ohne Austausch geht es nicht“, erklärt er. Und kennt sich damit aus, auf Menschen und Firmen zuzugehen und zu versuchen, sie einzubeziehen.
Motto von Mano Oliveri: Auf Menschen und Firmen zugehen
Als Vorsitzender des Aufsichtsrates der SG Wattenscheid 09 und jahrelanger Unterstützer der Werbegemeinschaft Wattenscheid mit ihren Events wie dem beliebten WAT-Weinfest betont er: „Wir müssen hier in Wattenscheid und als Unterstützer aus dem Umkreis alle an einem Strang ziehen, um Wattenscheid, das nicht nur mir am Herzen liegt, nach vorne zu bringen. Einen einzelnen Mäzen wie damals Textilunternehmer Klaus Steilmann, der sportlich und wirtschaftlich so viel bewirkt hat, gibt es hier nicht mehr. Dabei existiert so viel Potenzial, es muss nur weiter aktiviert werden. Da ist jeder gefordert als Sponsor und Unterstützer.“
Er muss es schließlich wissen, kam 1966 als Neunjähriger mit seiner Familie aus Sizilien nach Wattenscheid. Und hat, wie andere Familienmitglieder auch, hier viel aufgebaut und bewirkt durch nachhaltiges Engagement.