Bochum-Wattenscheid. Die Parkprobleme nehmen weiterhin zu in Bochum und Wattenscheid. Der Stadt Bochum fehlt aber das Personal für noch mehr Kontrollen.

Parken ist auch in Wattenscheid-Mitte ein immer größeres Problem - wenn es darum geht, einen Gratis-Stellplatz zu ergattern. Weil auch immer mehr Parkraum von der Stadt Bochum und vom Einzelhandel bewirtschaft wird. Es häufen sich so die Probleme in den (noch) kostenfreien City-Außenbereichen. Der Stadt Bochum fehlt aber offenbar das Personal für noch mehr Kontrollen.

Parkplatz-Probleme häufen sich in Bochum

Parkprobleme gibt es u.a. im Bereich der Kreuzung Marienstraße/Am Krankenhaus - dort hatte die Stadt Bochum auf Anregung der Bezirksvertretung auf der Marienstraße ein absolutes Halteverbot eingerichtet, um dem von dort ausfahrenden Verkehr bessere Sicht in die Marienstraße zu ermöglichen. „Es ist einfach unmöglich, was hier jeden Tag abläuft. Da muss endlich konsequent was passieren durch die Stadt“, so Anwohner Bernd Schröder.

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Und das sieht auch die Politik so. „Leider wird hier täglich trotzdem regelmäßig geparkt. Insbesondere Paketdienste und Lieferwagen nutzen diese Stelle, letztere parken auch über das ganze Wochenende dort, ohne dass sie eine Verwarnung erhalten“, so Wolfgang Rohmann (SPD), Sonja Lohf (Grüne) und Rolf Heyer (FDP) von der WAT-Koalition in der Bezirksvertretung Wattenscheid zu ihren Verbesserungsvorstößen. „Die Idee der besseren Sicht wird dadurch konterkariert.“ Sie wollen deshalb von der Stadt wissen, ob und wie viele Kontrollen dort stattfinden und welche Lösungen es nun geben kann.

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Parkproblematik auch Thema in der Politik

„Die Verstöße gegen das Halteverbot sind bekannt“, so Tobias Mikus vom Rechtsamt der Stadt Bochum. „Der Bereich wird überwacht. In der Marienstraße, Ecke Am Krankenhaus, finden regelmäßig Kontrollen durch den Außendienst der städtischen Verkehrsüberwachung statt.“ Im Rahmen der personellen Möglichkeiten würden die Kontrollen in der Regel werktags einmal am Tag durchgeführt, vereinzelt auch in der Nachtschicht. Seit Einrichtung des Haltverbotes im April 2021 seien insgesamt 88 Verstöße geahndet worden.

Parkplätze sind Mangelware - vor allem in Innenstadtbereichen wie hier in Wattenscheid.
Parkplätze sind Mangelware - vor allem in Innenstadtbereichen wie hier in Wattenscheid. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Zur Frage, ob das Aufbringen einer Sperrfläche hier Abhilfe schaffen könnte, erklärt die Stadt: „Auf der Marienstraße ist das Halten in Fahrtrichtung Voedestraße nach der Einmündung Am Krankenhaus durch ein absolutes Haltverbot untersagt. Die Halteverbotszone ist hier gut sichtbar beschildert. Ein ohnehin rechtswidriges Verhalten rechtfertigt nicht die Anbringung weiterer Markierungen.“ Und auch das Aufstellen von Blumenkübeln auf dem Gehweg könne nicht das Parken auf der Fahrbahn verhindern. „Es würde lediglich verhindern, dass ein Beifahrer an dieser Stelle aussteigen kann. Lediglich das „gekippte Parken auf den Gehwegbereichen kann durch diese Aufstellung effektiv verhindert werden“.

Stadt Bochum braucht mehr Personal für Kontrollen

Eine regelmäßige, mehrmals am Tag stattfindende Kontrolle durch die städtische Verkehrsüberwachung sei nicht möglich, da noch diverse andere Stellen im Stadtgebiet überwacht werden müssten, so die Stadt. Der Bereich werde bereits „in der Regel werktags einmal am Tag kontrolliert“. Nicht immer gebe es allen Kontrollen auch Falschparker. Dennoch will die Stadt Bochum die Kontrollen „im Rahmen der personellen Möglichkeiten nochmals intensivieren“.

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Zur Frage, welche Alternativen zur schnellen Verbesserung der Situation die Stadt vorschlägt, heißt es: „Grundsätzlich können regelmäßige Kontrollen dazu beitragen, die Situation zu verbessern. Gänzlich verhindern lassen sich Parkverstöße aber auch durch regelmäßige Kontrollen nicht.“ Denn Kontrollen seien immer nur Momentaufnahmen. „Da dort immer wieder andere Fahrzeuge parken, werden häufig nicht die identischen Falschparkenden sanktioniert“, so Mikus. Da eine Lösung durch Markierungen nicht gerechtfertigt sei, könne laut Tiefbauamt eine bauliche Lösung nur langfristig in Erwägung gezogen werden. Dies beinhalte auch die Berücksichtigung der umgeleiteten Verkehre bei der Neugestaltung des August-Bebel-Platzes.

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Nicht unweit entfernt an der Markusstraße ist das Parken auf einer Straßenseite gestattet. „Übermäßige Probleme in Verbindung mit Kfz-Begegnungsverkehr sind hier nicht bekannt“, so die Stadt Bochum. Eine Einbahnstraßenregelung, von der WAT-Koalition zur Prüfung vorgeschlagen, komme daher derzeit nicht in Betracht. „Alternative Lösungen unter Beibehaltung der Parkmöglichkeit wäre nur ein verbreiterter Ausbau der Straße mit Eingriff in die Privatflächen - dies ist jedoch nicht realisierbar“, erklärt das Tiefbauamt.