Wattenscheid-Höntrop. Durch mehr Bebauung ist die Park-Situation in einer Höntroper Siedlung schwierig. Das führt zu Problemen, u. a. für Krankentransportfirmen.

Das Gebiet zwischen Wattenscheider Hellweg und Westenfelder Straße ist in jüngster Zeit wegen der beliebten Wohnlage stärker bebaut worden. Siedlungshäuser und größere Blöcke von Wohnungsbaugesellschaften sind dazu gekommen ebenso wie die Belia-Seniorenresidenz am Beethovenweg mit Platz für 80 Bewohner. Die Verkehrssituation gestalte sich schwierig, vor allem für Krankentransporte, die das Heim anfahren, heißt es von der SPD-Ratsfraktion und auch aus der Seniorenresidenz. Die Stadtverwaltung sieht das etwas anders.

Beethovenweg in Wattenscheid: Parkdruck sei größer geworden

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Die SPD-Ratsfraktion hatte in einer umfangreichen Anfrage zusammengefasst, dass es gerade im Bereich um den Beethovenweg aus ihrer Sicht zu Schwierigkeiten komme. Durch Wohnbebauung, Pflegeheim und Seniorenwohnungen sei die Bebauung nach und nach verdichtet und der Parkdruck auf der Straße noch größer geworden. Rettungswege an den Häusern der Vonovia würden zugeparkt.

Stoßstange an Stoßstange reihen sich an manchen Stellen am Beethovenweg in Wattenscheid-Höntrop und den Nachbarstraßen die parkenden Autos.
Stoßstange an Stoßstange reihen sich an manchen Stellen am Beethovenweg in Wattenscheid-Höntrop und den Nachbarstraßen die parkenden Autos. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Von den Krankentransportfirmen, die regelmäßig das Pflegeheim anfahren, werde berichtet, dass sich eine Anfahrt zum Pflegeheim bei Begegnungsverkehr oft schwierig gestalte und manchmal geradezu unmöglich werde, so die SPD weiter.

Könnte Stephanstraße als Parkplatz dienen?

Im Grundsatz bestätigen das Mitarbeiter der Seniorenresidenz. Selbst die Fahrzeuge des USB hätten in der Nachbarschaft Schwierigkeiten, Lieferanten ebenfalls. Die SPD meint, auch die Feuerwehr könnte mit ihren größeren Fahrzeugen im Einsatz durch die parkenden Fahrzeuge Probleme bekommen.

Im Kreuzungsbereich der Stephanstraße mit dem Beethovenweg verweist sie daher auf eine nicht bebaute Fläche, die Platz für ca. 30 bis 40 Stellplätze bieten könnte. Die Stadtverwaltung entgegnet, dieses Grundstück sei Eigentum einer Erbengemeinschaft, es bestehe ein Erbbaurecht. Für die Fläche sei eine bauliche Nutzung als Wohngebiet aus dem Jahr 1971 festgesetzt.

Brachfläche könnte bebaut werden

Für das betreffende Grundstück sei damit eine mehrgeschossige Wohnbebauung möglich. Aktuell ist die Fläche stark durch Gehölze bewachsen, sollte es in Zukunft zu einer Nachverdichtung durch Wohnbebauung entsprechend des gültigen Bebauungsplans kommen, müssten die bauordnungsrechtlich notwendigen Stellplätze angelegt werden, so das Planungsamt.

Nachfragen von der Vonovia oder der Bau- und Siedlungsgenossenschaft Wattenscheid zur Schaffung von zusätzlichem Parkraum liegen der Stadtverwaltung jedoch nicht vor.

ÖPNV-Anbindung gilt als gut

Mit dem „Leitbild Mobilität“ der Stadt Bochum soll in den nächsten Jahren ein verstärkter Umstieg auf Bus und Bahn sowie Fahrräder erreicht werden.

Das Gebiet der Beethovenstraße beurteilt die Stadtverwaltung über die Straßenbahnhaltestelle Brucknerstraße als sehr gut an die Bochumer Innenstadt angebunden.

Auch sei der Bahnhof Höntrop fußläufig erreichbar. Die Rahmenbedingungen für eine verstärkte ÖPNV-Nutzung seien gut. Das Gebiet biete weiter ein gutes Potenzial für einen höheren Radverkehrsanteil.

Eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs könnte helfen, die Parkplatzsituation in diesem Viertel zu verbessern.

Wie in anderen Bereichen Bochums mit nur verhältnismäßig wenigen Stellplätzen auf den Privatgrundstücken ist im Gebiet offensichtlich ein Parkdruck vorhanden. Der Bereich der Beethovenstraße sei der Verwaltung jedoch nicht als besonders problematisch bekannt.

Kaum Parkverstöße erfasst

Bei der bestehenden Straßenbreite darf unter Beachtung der allgemeinen Parkvorschriften am Fahrbahnrand geparkt werden. Kontrollen durch die Verkehrsüberwachung seien auf Anregungen aus der Nachbarschaft erfolgt.

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Allerdings seien zwischen dem 20. Oktober 2021 und dem 20. April 2022 nur drei Parkverstöße erfasst worden. Zweimal betraf das Einmündungsbereiche, einmal eine Gehwegblockade. Abschlepp-Maßnahmen vor Feuerwehrzufahrten seien nicht bekannt.