Bochum-Wattenscheid. Tiefbauamt, Bogestra und Emschergenossenschaft arbeiten an verschiedenen Stellen in Wattenscheid. Das geschieht allerdings im gleichen Zeitraum.

Drei Baustellen, drei Bauherren, ein großer Engpass: Durch Wattenscheid zu kommen wird bis zum Jahresende nicht einfach, und in der Woche vor den Sommerferien für viele Verkehrsteilnehmer eine Geduldsprobe. Außerdem dürften einige kleinere Siedlungsstraßen den möglichen Umgehungsverkehr von den Hauptstraße abbekommen. Denn an der Graf-Adolf-Straße, am August-Bebel-Platz und an der Marienstraße wird gleichzeitig gebaut.

Bochum: Tiefbauamt, Bogestra und Emschergenossenschaft beteiligt

Die Graf-Adolf-Straße ist seit dem 7. Juni im Bereich zwischen Bochumer Straße und Harkortstraße zu Sondierungsbohrungen gesperrt. Auf diese folgen nun direkt anschließend die eigentlichen Bauarbeiten zur Erneuerung der Kanalisation bis Dezember 2022.

Damit ist die direkte Durchfahrt Richtung Westenfelder Straße unterbunden. Für die nächste Woche ab dem 20. Juni hat außerdem die Bogestra angekündigt, eine Baustelle auf der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Hochstraße und Voedestraße in beiden Richtungen einzurichten. Dort werden die Gleise direkt am August-Bebel-Patz ausgewechselt. Das soll bis zum 1. Juli durchgeführt werden.

Der Abschnitt der Graf-Adolf-Straße zwischen Harkort- und Westenfelder Straße bereitet den Straßenplanern weitere Kopfschmerzen, da die großen Bäume den Bereich stark einengen. Hier ist noch keine Planung fertig gestellt.
Der Abschnitt der Graf-Adolf-Straße zwischen Harkort- und Westenfelder Straße bereitet den Straßenplanern weitere Kopfschmerzen, da die großen Bäume den Bereich stark einengen. Hier ist noch keine Planung fertig gestellt. © Archiv WAZ | Uli Kolmann

Auch auf der Marienstraße ist ein weiträumiges Umgehen dieser beiden Baubereiche schwierig, da Tiefbauamt und Emschergenossenschaft - ebenfalls etwa bis Ende 2022 - Anschlussarbeiten am Wattenscheider Bach zum städtischen Kanalnetz durchführen.

Kanal im nächsten Abschnitt

Zur Graf-Adolf-Straße beschreibt Marko Siekmann, Abteilungsleiter im Tiefbauamt, in einer Anwohner-Info, der Mischwasserkanal müsse erneuert werden. Der 1942 gebaute Kanal in der Graf-Adolf-Straße sei baulich stark beschädigt. Die Arbeiten sollen unter einer abschnittsweisen Vollsperrung stattfinden, die Grundstücke außerhalb der Arbeitszeiten grundsätzlich erreichbar bleiben.

Die ausführende Firma Schäper + Sohn GmbH & Co. KG wolle rechtzeitig die Anlieger informieren, wenn der Bauablauf es erforderlich mache, für kurze Zeit Zufahrten sperren zu müssen. Fahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes sowie der Polizei hätten im Einsatzfall durchgehend die Möglichkeit, den gesamten Bereich zu befahren.

„Flüsterasphalt“ und neue Gehwege

Siekmann bedauert, es könne zu Lärm- und Staubbelästigungen kommen und der Verkehr durch Baufahrzeuge behindert werden. „Es wird alles getan, um Sie so wenig wie möglich durch die Bauarbeiten zu beeinträchtigen. Die Termine können sich bei schlechtem Wetter noch verschieben“, heißt es in der Anwohnerinformation.

Die Maßnahme Graf-Adolf-Straße ist im August 2021 beschlossen worden. Mit der Erneuerung des Kanals sei auch der vollständige Umbau der Straße sinnvoll, die Fahrbahn bekommt dann lärmoptimierten Asphalt. 2005 ist der erste Abschnitt erneuert worden.

Gehweg in Westenfeld

Auf der Westenfelder Straße zwischen Paßweg und dem Kreisverkehr am Sachsenring sollte der separate Gehweg saniert werden. Dafür hatte die Stadt schon im April im Abschnitt Neuer Kamp bis Sachsenring eine Fahrspur gesperrt und eine Einbahnstraße in Richtung Kreisverkehr eingerichtet - geplant war das bis Mitte Mai. Denn im Untergrund ist dabei eine mit Teer kontaminierte Asphaltschicht entdeckt worden. Dieses Material muss gesondert abtransportiert und entsorgt werden.Das Tiefbauamt Bochum hatte die Sperrungen der Straße Ende April aufgehoben, weil die Arbeiten ruhten. Ende Juni, Anfang Juli sollen die eigentlichen Arbeiten nun wieder aufgenommen werden. Die Engstelle wird dann etwa drei Wochen für diese Maßnahme bestehen bleiben.

Anschließend engere Fahrbahn

Die Gehwege sind unterschiedlich breit, zum größten Teil plattiert, aber vielfach beschädigt. Beim Bau des Seniorenheimes 2011 ist der Fußgängerüberweg angepasst worden und am südlichen Fahrbahnrand eine Einbuchtung um ca. 50 cm entstanden. Es darf in diesem Straßenabschnitt nicht am Straßenrand geparkt werden, so dass sich ein breiter Straßenraum zeigt, der zu erhöhtem Tempo verführt, obwohl hier eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h vorgeschrieben ist, erläutert die Stadtverwaltung.

Mit dem Umbau soll die durchgehende Einengung der Fahrbahn auf 5,50 Meter und so eine Geschwindigkeitsreduzierung erreicht werden. Die Gehwege werden neu gepflastert, die neue Mindestbreite von 2,50 Metern soll ein komfortables Gehen und Begegnen möglich machen.

Die Baukosten belaufen sich auf eine Gesamtsumme von etwa einer Million Euro.