Bochum-Wiemelhausen. Die Königsallee in Bochum-Wiemelhausen erhält eigene Radwege. Für die Schulhaltestellen wurde eine Lösung gefunden, an anderer Stelle nicht.
Die Planung steht. Ein paar Monate noch, dann wird die Königsallee in Bochum im Bereich Wiemelhausen wieder zur Baustelle. Auf dem Abschnitt zwischen Wohlfahrtstraße und Arnikastraße werden neue Radwege angelegt. Grundsätzlich eine gute Nachricht, aber die Planung hat auch einen Haken – und einen kleinen Schönheitsfehler.
Bochum: Neue Radwege für die Königsallee haben einen Haken
Auch interessant
Die Bauarbeiten werden in zwei Abschnitte unterteilt, damit man dem Abriss und Neubau der Brücke Universitätsstraße/A 448 nicht in die Quere kommt. Dieser Bereich wird voraussichtlich ab Ende 2023 für ein Jahr vollgesperrt werden. Bis dahin will die Stadt Bochum das Teilstück Wohlfahrtstraße – Wasserstraße fertig haben, denn dieser Bereich soll als Umleitung dienen. Für das zweite Teilstück hat man dann mehr Zeit.
Von dieser wird insgesamt mehr benötigt als gedacht. „Die bergbauliche Sicherung und auch das Umlegen der Versorgungsleitungen durch die Stadtwerke sind umfangreicher als gedacht“, sagt Verena Börger vom Tiefbauamt bei der Vorstellung des Projektes in der Bezirksvertretung Bochum-Süd. „Deshalb fangen wir auch ein halbes Jahr eher an, also im Frühjahr 2022, um schon einmal mit der bergbaulichen Sicherung zu beginnen.“
Neue Radwege für die Königsallee: Kosten haben sich verdoppelt
Auch interessant
Auch an den Kosten hat sich einiges geändert. War anfangs von 4,4 Millionen Euro die Rede, liegt die Stadt inzwischen bei 9,1 Millionen Euro. „Was damit zu tun hat, dass nun auch die Kosten für die bergbauliche Sicherung und die Arbeiten an Versorgungsleitungen, Kanal und Entwässerung hinzukommen“, erklärt Verena Börger die Kostenverdoppelung.
Für die Baumaßnahme wurde ein Zuschussantrag zum Förderprogramm „Kommunaler Straßenbau“ an die Bezirksregierung in Arnsberg gestellt. Bei Bewilligung könnten 75 Prozent der Kosten vom Land übernommen werden. Eine gute Nachricht für alle Anwohner der Königsallee: Sie werden an den Kosten nicht beteiligt.
Königsallee: Trotz Radwegen – Autofahrer behalten zwei Spuren je Seite
Freuen können sich ebenfalls die Autofahrer: Sie werden auch künftig stadtein- und auswärts auf zwei Fahrspuren über die Königsallee fahren können. Der zusätzliche Platz für die zwei Meter breiten Radwege wird auf dem Teilstück Wohlfahrstraße – Wasserstraße von der Mittelinsel „geklaut“ und im weiteren Verlauf (Wasserstraße – Arnikastraße) vom Außenbereich und der inneren Fahrspur. Diese wird in diesem Abschnitt nur 2,50 Meter breit sein, ansonsten haben die Fahrspuren eine Breite von drei Metern.
Keine Vollsperrung geplant
Die Leistungsfähigkeit der Königsallee soll während der Bauarbeiten so gut es geht erhalten bleiben. „Wir wollen mindestens eine Spur pro Seite erhalten“, sagt Verena Börger vom Tiefbauamt. Der Verkehr müsse je nach Bautätigkeit temporär auch auf die Gegenfahrbahn geleitet werden. Börger: „Wir können nicht versprechen, dass das ganz ohne Staus klappt. Es ist eine Baustelle.“Die Bezirksvertretung Bochum-Mitte und -Süd stimmten der Baumaßnahme auf der Königsallee einstimmig zu. Die finale Entscheidung fällt am 1. Dezember der Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur.Nach Beendigung dieser Baumaßnahme sollen die Radwege auf der Königsallee weiter bis zum Schauspielhaus erneuert werden. „Dafür werden gerade mehrere Varianten geprüft“, verrät Verena Börger.
Einziger Schönheitsfehler: Stadtauswärts wird es zwischen Wasserstraße und Wohlfahrtstraße (Knappschaft) keinen Radweg auf der Straße geben, sondern einen kombinierten Geh- und Radweg. „Wir hatten dafür nicht genügend Platz und hätten sonst die Bäume fällen müssen“, erklärt Verena Börger. „Da das für uns keine Option war, haben wir uns entschieden, den Geh- und Radweg so geräumig wie möglich zu planen.“
Eine Lösung für die Haltestelle vor den Schulen auf der Königsallee hat die Stadt Bochum indes gefunden: Da die Schulbusse aufgrund des Radweges dort nicht mehr halten können, wird eine Schleife am Waldring auf Höhe des Schiller-Gymnasiums (hinter der Löwen-Statue) errichtet. Hier können vier Busse stehen und wenden. „Das wurde auch mit den Schülervertretungen abgestimmt“, sagt Verena Börger.
Problem Linksabbiegen: Stadt Bochum bastelt an Lösung für die Waldring-Kreuzung
Ein Problem ist das Linksabbiegen von der Königsallee auf den Waldring. Aktuell müssten sich Radfahrer in den zweispurigen Verkehr einordnen. Für Clara Padberg von den Grünen in der Bezirksvertretung Bochum-Süd keine gute Idee: „Das ist viel zu gefährlich, da habe ich Bauchschmerzen.“ Die Stadt will nun an diesen beiden Stellen das indirekte Linksabbiegen einführen. Dafür biegt man rechts ab, stellt sich in Gegenrichtung vor die bei Rot wartenden Autos und fährt dann über die Kreuzung in die gewünschte Richtung.