Dorsten. Dorstener Medienmacher setzen in einem Image-Video auf ein Cover der “Supergeil“-Kampagne von Edeka. Beim ersten Ansehen: superpeinlich. Supersuperpeinlich. Doch gerät der Versuch mit der früheren “Supertalent“-Teilnehmerin Ursel Kipp tatsächlich zur Total-Blamage?

Mehr als fünf Millionen Netznutzer haben dem Künstler Friedrich Liechtenstein schon zugesehen, wie er sich in der Badewanne Cornflakes über die Wampe schüttet und Edeka als "Supergeil" preist - virales Marketing, gut gemacht. Können wir auch, dachten sich die Dorstener Medienmacher von der Agentur 6000media - und gaben bei den Videomenschen eine "Supergeil"-Coverversion (>> hier ansehen) in Auftrag. Man möchte schreien vor Fremdscham. Doch hier könnte Web-Hit-Potenzial schlummern.

Der Reihe nach: Zu sehen in dem Clip ist Ursel Kipp - 76 Jahre alt und Ex-Teilnehmerin der RTL-Show "Das Supertalent". Im mehr ärmlichen als flippigen Minnie-Maus-(Bade-?)Mantel tänzelt die Oma talentfrei durch die fast menschenleere Stadt. Gibt dabei dichterische Perlen von sich wie "Wunderbarer Marktplatz. Mitten in Dorsten. Das alte Rathaus. Was soll ich sagen? Geil! (...) Schloß Lembeck... SJUUUPERGEIIIL!" Untermalt wird die Nummer von Keyboardklängen, die einem Videospiel Ende der neunziger Jahre beinahe zur Zierde gereicht hätten. Beinahe. Damals. Au weia....

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Von Christian Gerstenberger

Wirklich au weia? Nach der Erholung vom ersten Schüttelkrampf lässt man den Gedanken zu, dass hier vielleicht doch einen Clip produziert wurde, der Viral-Potenzial hat - zumindest regional: Schon knapp 17.000 Nutzer haben das Video angeklickt, obwohl es erst seit Samstag, 2. März, im Netz steht. Und in den ersten Kommentaren kommt der Clip, Stand 18 Uhr am 5. März, überwiegend gar nicht schlecht weg.

Nutzer matt.coley bringt es auf den Punkt - deshalb sei ihm ein Voll-Zitat gegönnt: "Wow ist das schlecht – richtig, richtig schlecht... aber eigentlich so schlecht, dass es fast schon wieder geil ist :D Triste Stadt mit menschenleeren Plätzen und seltsamen Freizeitstätten, präsentiert von einer "verrückten Oma" mit peinlicher Sprache und irgendwelchen billigen Beats als Hintergrundmusik. Also ich musste schon lachen, wohl sogar mehr als bei dem EDEKA-Spot. Insofern, ganz ehrlich: mein Respekt ;)" .

Und Carline Mohr alias @Mohrenpost sieht bei Twitter gar eine Zukunft voraus, in der "Supergeil" zum nächsten Stadtversionen-Phänomen nach dem Vorbild von Pharrell Williams' "Happy" wird - Dorsten sei Dank: