Oer-Erkenschwick. Während eines Rettungseinsatzes sind zwei Sanitäter der Feuerwehr von Unbekannten in Oer-Erkenschwick mit einem Böller beworfen worden. Die pflichtbewussten Männer fuhren ihren Einsatz zunächst zu Ende, aber im Krankenhaus wurde bei beiden ein Knalltrauma diagnostiziert. Auf Hinweise zu den Tätern wurde eine Belohnung ausgesetzt.

Zwei Rettungssanitäter der Feuerwehr sind jetzt mit Feuerwerkskörpern beworfen worden, als sie sich am Berliner Platz in Oer-Erkenschwick um eine bewusstlose Person kümmerten. Ein 44-jähriger Feuerwehrmann wurde dabei schwer verletzt. Er liegt im Krankenhaus.

"Das ist völlig verrückt. Eine Ungeheuerlichkeit. Jetzt werden Helfer schon zu Opfern", kommentiert der stellvertretende Wachleiter Gerd Pokorny den Vorfall. Gegen 20.30 Uhr wurde die Feuer- und Rettungswache alarmiert, weil in der Recklinghäuser Leitstelle ein Notruf eingegangen war. Am Berliner Platz, in Höhe der Bushaltestelle vor Kaufland, hatte der Anrufer eine am Boden liegende Person gemeldet. Wenig später trafen die Sanitäter mit dem Rettungswagen vor Ort ein. Sie leisteten Erste Hilfe und waren gerade dabei, den Patienten auf der Trage in das Einsatzfahrzeug zu schieben, als zwischen ihnen in Kopfhöhe ein Böller explodierte.

Sanitäter erleiden Knalltrauma

"Die Kollegen haben sofort nur noch Sterne gesehen und konnten bis auf ein Klingeln nichts mehr hören", berichtet Gerd Pokorny. Äußerlich unverletzt, aber mit starken Kopfschmerzen, kümmerten sich die beiden Rettungssanitäter weiter um ihren Patienten und fuhren ihn mit Blaulicht und Martinshorn ins Recklinghäuser Prosper-Hospital. "Wer den Böller geworfen hat, das haben die Kollegen leider nicht sehen können. Auch nicht, aus welcher Richtung er geworfen wurde", berichtet Gerd Pokorny weiter.

Auch interessant

Im Prosper-Hospital angekommen, lieferten die beiden Rettungssanitäter zunächst ihren Patienten ein. Weil sie selbst aber mittlerweile über starke Schmerzen klagten, wendeten sie sich an einen Arzt. "Und der hat ein Knalltrauma festgestellt", erzählt Pokorny. "Ein 44-jähriger Kollege musste daraufhin gleich im Krankenhaus bleiben."

Der zweite Rettungssanitäter (34) fuhrt anschließend allein das Einsatzfahrzeug zur Rettungswache zurück, meldete sich dann aber auch dienstunfähig. Noch im Prosper-Hospital erstatteten die Sanitäter bei der Polizei Anzeige.

Belohnung ausgesetzt

Inzwischen ist für die Ergreifung der Täter eine Belohnung ausgesetzt worden. Zeugen sollen sich telefonisch bei der Polizei unter 02361 / 550 melden.